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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Ostindien.

Noch gegenwärtig steht die Typographie zuSerampore in voller Blüthe und dieser Missions-platz ist nebst Calcutta und Singapore der wichtigsteOrt für diese Kunst im ganzen Indien. Den bestenUeberblick über den unvergleichbaren Reichthumorientalischer Typen dieser einzigen Anstalt ge-wahren dieK^ocimens ok ellitious ok tlio sacreäscrlntuios in tlio eastern I-uigUiixesSer^mpoi-L

1818. in Folio. Hier befindet sich das Bater Unsernicht allein in 52 orientaiische Sprachen übersetzt,sondern 51 sind sogar in den ihnen eigenthümlichenSchriftcharaktercn gedruckt.

Zu Chinsurah, Stadt am Hugly nördlichvon Calcutta, hat der Londoner Missionar Pcarsonim Jahre 1820 eine Officin errichtet.

Zu Hugly in Bengalen druckte N. B. Halhcd1773 eine bengalische Grammatik.

Madras oder Madraspatnam, Sitz desbritischen Gouverneurs dieser Hauptniederlassung auder Küste von Coromandel, von den Engländernauch Fort St. George genannt, mit einer orienta-lischen Sprachschule zur Bildung künftiger Beamten,hat schon von 1772 einen Almanach und Kalenderund ein Nenes Testament von 1772 auszuweiseu,welche hier auf europaische Weise gedruckt sind.Seit 1819 aber ist eine von England hierher gesen-dete MissionSprcsse im Gange, welche außer reli-giösen auch reiu wissenschaftliche Zwecke verfolgt.So wurde hier unter Anderen des Jesuiten I. Besch <Zri»»m!ttic!» latino - t!»iuil!ca " ohne JahreSangabein Quart wieder aufgelegt, dannMatoria meüicaok H!,iiIost-u.", 1813. in 4.; Campbell's Wörterbuchder Telugu- oder Geutu - Sprache der Eiuwohnerder nordöstlichen Provinzen der Halbinsel; des amCollege zu Fort St. George augesiellten Eingebor-nen Navipati Gnrumnrti cingalesische Erzählungenunter dem Titel r-ites ok ViKramarlt-i 1819." in 4.;

I)e Ilttvill-uiil'« >>i°!»c!j>Ies ok >>)<!r!UÜics otc." 1822.

in4.; I. C. Morris'Telugu-Grammatik", 1823.in 4.;Moolila Sankalitum" oder Kräutergemischauö der Telngusprache übersetzt, eine Art Rcceptir-buch, 1835. in 8. und C. F. NheninsGrammatikder tamulischen Sprache", 1836. in 8. nnd viele an-dere Bücher gedruckt. Auch die Armenier, welche dieschwarze Stadt" bewohnen, haben hier eine Presse.

In der Stadt Egmore, unfern von Madras ,wo Bell zuerst seine Schule des wechselseitigen Unter-richts gründete, ist eine Regieruugsdrnckerei mitder Herausgabe officieller Schriften beschäftigt.

Im gleiche» Verhältnisse stehet Tandschur imKarnatik unter der Präsidentschaft Madras, woschon vor 125 Jahren eine Hauptmissionsanstalt be-gründet worden, und V izag apatam in der Pro-vinz Dcccan, wo seit 1812 gedruckt wird.

B o mb a y, der dritte Hauptort britischer Nieder-lassungen auf einer Insel an der Westküste vonHindostan, welche 1661 in die Bothmäßigkeit derEngländer gelangte nnd 1668 von der Krone an dieostindische Gesellschaft abgetreten ward, muß früh-zeitig das Druckgcschäft begonnen haben, denn esfinden sich Bücher mit dem DatumBombay 1792";doch wurde die Kunst erst durch die Missionare 1813und 1816 mit Sachkenntniß, Zweck und Ausdauerbetrieben. Die große Anzahl von Bibelübersetzungenund anderen Andachtsbüchern übcrgchcnv, mögenhier nur Dr. Robert Drummond'S »Illustration« ok

tbe xr!linn>at!o!>I p^rts ok tlio <?li?oratts i^die demHindi verwandte Sprache, Guzurate oder auchGurdschara genannt) Äliüiratta ->n<l onglisb I-m^im-ges", 1808. in Folio; des Eingebornen BhaskaraAcharaya'sLiliwati", eine von vr. Taylor ansdem Sanskrit in das Englische übersetzte Abhand-lung über Arithmetik und Geometrie, 1816. in 4.;dasDesatir" oder die h. Schriften der alten persi-schen Propheten (Originaltert mit englischer Ueber-setznng), 1813. 2 Bde. in 8.; Vans Kennedy's undMolesworth's Wörterbücher der Marattasprache",1824. in 4. und 1831. in 4.; Pashley'spraktischeGeometrie" von Capt. Jervis in die Mamttenspracheübertragen, 1826. in 4. erwähnt werden.

Racholium nannten die Jesuiten ihr Kolle-gium auf der jetzt durch einen Erdwall mit Bombay zusammenhängenden Insel Salsette, wo schon 1632Diego Ribeiro einige Werke in der Landessprache,ja sogar selbst in dem Dialekte der canarischen In-seln druckte und der gelehrte Antonio Soldanha 1655mehrere andere Schriften herausgab, welche in der Livliotlieca I^usitsna " verzeichnet sind.

In Surate haben im Jahre 1815 einige Mit-glieder der Londoner Missionsgesellschast eine Officin