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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Asiatische Inseln. Ceylon . Philippinen.

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Benkulen liegt das von den Briten 1720 erbauteFort Marlborough, wo in neuerer Zeit vom.Jahre 1823 an eine Missionspresse thatig ist. Daserste hier gedruckte Buch ist Robinson's^.ttvmotto oluoitlste tlie prlixchiles ok tlis ortlw-grapl,)-", 1823. in 8. Bedeutender aber sind dieLeistungen ans der ebenfalls der britischen Oberherr-schaft unterworfenen Insel

Ceylo n,

in deren Hauptstadt Colombo der Gouverneur,Gustav Wilhelm Freiherr von Jmhof, von demWunsche beseelt, den Eingeborenen das Evangeliumin der Landessprache in die Hände zu geben, schon1737 eine Drnckwertsratr zu errichten besaht, in derGebet- und Evangclienbücher uud 1771 daS NeueTestament nebst der Genesis nnd dem Exodus ineingalcsischcr Sprache erschienen sind. In neuesterZeit werden in der Gouverucmcntsprcsse anch wissen-schaftliche Werke, wie JameS Charter's«-.-»mm-lrok tlio Linxalese I^auxu-iAe 1815" und sogar Mich

Schöndrncke, wie Moon's LawIoAus ok tl><? i»6I-

genous anä exotic ^>l!»>ts xeo>vin>; in Legion 1824."groß Quart, hier ausgeführt. Im Jahre 1822wurde in dem nahe bei Colombo gelegenen DorseCotta zugleich mit einer Mission auch eine Officinunter S. Lambrick's Leitung eingerichtet, welcher inneuester Zeit eine zweite für kirchliche Zwecke beige-geben wnrde. Schon früher, nämlich 1818, hatteI. Knight in dem Dorfe Nellore bei Jasfnapatnameine ähnliche Anstalt gegründet.

Amboyna, die Hauptstadt der gleichnamigenInsel aus der Gruppe der Molnkken, früher unterholländischer, jetzt nnter englischer Bothmäßigkeit,hat dem Londoner Missionar I. Kam im Jahre 1815das Geschenk der Presse zn danken. Hier wird seitdemfortwährend in malaischer Sprache gedruckt.

Ans der Eilandsgrnppe der

Philippinen

sollte, dem Historiographen der amerikanischen Typo-graphie Jsaiah Thomas znfolge, die Kunst schon1590 zu Manila , der Hauptstadt der gleichnamigen

Insel eingeführt worden sein. Ribadeneira aber nenntdas Jahr 1610 als diesen Zeitpunkt nnd Ädnartc inseinerGeschickte der Dominikaner -!>>iederlassnngenans den Philippinen, in China nnd Japan , Saragossa16S3", behauptet, daß hier die Typographie durchJuau de Vera, einen bekehrte» Chinesen, die frühestePflege gefunden habe. In der Bibliothek des ver-storbenen Orientalisten Langles befindet sich einjapanisches Vocabularium mit der Schlnßschrift:,,Lon liiceno!^ VN ÄlcNlilil poe l'omil« ?iii^>iil ^1»«!»to ivli,ga»rlv-v!>»» tl« 1630." Antonio nennteine im St. Thomas - Collegiiim 1640 errichtete Presse,welcher Naymnnro Magisa als Drucker vorstand.Im achtzehnten Jahrhunderte wetteiferten hier diekatholischen Missionare mit den protestantischen zuTranqnebar in der Verbreitung des Evangeliumsdurch Wort nnd Schrift. "Antonio nennt einen La-

tecisino ^ <Ioct>'w» oliristliiiuv ei> len^u-l viMMl"

(einer aus deu Philippinen üblichen Mundart), wel-cher zn Macababa, Stadt auf einem jener Eilande,1671 in Sedez erschienen sein soll. Von Puebloda Sampaloc ans der Südwcsttüste der InselLnxon ocer Manila kennt man eine Grammatik derPampanga-Sprache von v. Bergamo 1736, uudeine spanische Chronik von I. Fr. de S. Antoniovon 1738. Robertson in seiner Geschickte von Amerika nennt Bücher mit dem Druckorte Samplai, wahr-scheinlich ein und dieselbe Druckwerkstatt mit Pueblode Sampaloc. EincS der wichtigeren Erzeugnissederselben bleibt Martine; de Znniga'sHistorie >I<-

las Isliis ?Iiili^>!»n«, UN^I'LÜO I'II .Hümnilloo oor I^r.?odeu .^üglielles <Ziz 1^ conoo>>t!o» ivü^ioso I''i"u>ci?;co

mio 1803." 637 Seiten in Ouart aus Seideu-papier.

Auf Tayabas oder Bagabag, einer derPhilippineninsein, wnrden »ach MarSden's Katalog,,D»>ni»>>o 6s los Kontos, Voc-idulurlo <le I» Ivngual'^^l^", 1703. in Folio gedruckt.

Ueber die einflußreiche Wirksamkeit der Missionenin Ost - nnd Mittelasien sür das Gedeihen der Typo-graphie geben der ,,.4»ini!>I Uvnu>'t" und daS ebenfallsjährlich erscheinende,, (x»»i»?no!Iii>n ot tl>« I>, it!sl>korel^n Lil>Ie 8vc!ot) " den besten Aufschluß.