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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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MllirylnnÄ. New-Jersey . Südcarolina.

Buchdrucker und setzten ihre Pressen vor Allein zurVerbreitung von Zeilblattcrn in Bewegung. Par-ker's öcachfolger waren Benjamin Mecom, SamnelGreen, ein Enkel des Newlondoner Timothy Green,Thomas Green und Sohn, Thomas (5ollicr uudElias Hudson.

Da uuu die Bahn gebrochen und mit dem Ver-langen nach Unabhängigkeit das Bedürfniß derMittheituug durch öffentliche Organe allgemeingeworden, sowie der Durst nach Wissen gewecktwar, verbreitete sich die Kunst in unglaublicherSchnelligkeit über alle Staaten Neueuglands. DieStädte Hartford und Nvrwich traten um 1770iu die Reihe. Dort wirkten Thomas Greeu, einUr-Urenkel deS frühesten Cambridger Druckers,Ebenezcr Watson und George Godwin, hier JndahPaddock Spooncr, Alerander und James Robertsonnebst John Turinbull.

Mtaryland,

17 2 6,

war sckon mehr als neunzig Jahre von König Karl I. als Kolonie an Georg Calvert Baron von Baltimore aus Irland abgetreten, als die Bnchdrnckerknnstzuerst in A nnapolis durch William ParkS mitder (üom^Iste Lollectlon ok tlie I^^^vs ok Al!>i-)-Ii>ii<l.evllevteä dz^ Uie ^utl.orlt^ 1726", ins Leben trat.Ein Jahr daraus begründete der unternehmendeMann eine Zeitnng, sah sich aber ans Mangel anTheilnahme bewogen, im Jahre 1736 nach Virginienauszuwandern.

Die Regierung fühlte den Verlust und bot 1740demjenigen Drucker, welcher sich in Maryland nieder-lassen würde, eine jährliche Unterstützung an. JonasGreen ans Boston folgte dieser Einladung, druckteAnfangs allein und nachher mit William Rind inGemeinschaft, bis seine Söhne Fredcrik uud SamuelGreen die Volljährigkeit erreicht hatten. Noch blühetdiese chrenwcrthc Firma einer Druckerfamilie, dienahe an 200 Jahre in ununterbrochener Neihefolgefast in allen Staaten Nordamerika's die Knnst aus-geübt hat.

Die machtige Seestadt Baltimore war 1755noch ein kleines Dorf und erst um 1760 wurdevon Nicolaus Hassclboct hier eiue Presse errichtet,

! welchen: Enoch Story und Hodge und Schober nach-folgten, doch alle vier wurden sehr bald von demöfters erwähnten William Goddard, dem Begründerder Typographie in Nhode-Island überflügelt,obgleich sein Betriebcapital, wie er selbst erzählte,in nicht mehr als einer einzigen Gnince bestandenhatte. Nach dessen Tode setzte Mary CatharineGoddard, seine Schwester, das Geschäft mit der Ein-sicht und Thatkraft eines Mannes fort und versahnebenbei die mit dem Druckgeschäft in Amerika häufigverbundene Stelle eines Postmeisters.

New-Jersey ,

1 7 2 7.

Der juuge Benjamin Franklin , von Kenner ausPhiladelphia dahin gesendet, druckte 1727 iu Word-bridge dievills ok Oeält" und führte somit dieedle Kunst in den Freistaat New - Jersey ein. Daer aber nur kurze Zeit hier blieb, so kaun JamesParker, den wir schon inNcwhaven nnd Ncw-Uorkin Thätigkeit erblickt haben, als der eigentlicheBegründer der Typographie in diesem Theile derVereinstaaten betrachtet werden. Auch hier warsein Sohn Samuel Fortsctzer deS Geschäftes. NachParker's Tode errichtete Jsaak Collius 1770 zuBurlington die zweite Presse in der Kolonie,verließ aber auch diesen Aufenthaltsort, um ihn mitTreu ton zu vertauschen, wo er als Mitglied der Gesellschaft der Freunde " eine Bibel uud mehrereReligionsbücher znm Gebrauche des Gottesdienstesbei den Qnakern druckte.

Sndcarolina,

1 7 30.

Die Regierung dieser Colonie soll schon 1730einen Preis für denjenigen ausgesetzt haben, welcherder Erste sich mit einem Drnckapparat innerhalb ihrerGrenzen niederließe. Elcazar Philipps aus Boston hieß der Mann, welcher 1730 zuerst in (5 hcirlcstonein Druckhaus eröffnete. Seinem Beispiele folgtenbald darauf Thomas Whitmarsh, Louis Tinwthee,ein in Folge des Widerrufs des Edicts von Nantes aus Frankreich Gefluchtetcr, der eine Zeitlang beiBenjamin Franklin gearbeitet hatte, dessen WittweElisabeth nnd Sohn Peter nach seinem Tode rüstig