gerlichen Vorsitzenden des Rechnungshofes zum Leutenant, damit erwenigstens nicht gezwungen sein sollte, den jüngsten Offizieren denVorrang zu lassen.
Diese zärtliche Besorgtheit für den Adel konnte nicht verfehlen,in demselben die ergebenste Stütze des Thrones zu erziehen, obwohl beiGelegenheit das unbändige Vollgefühl bevorzugten Standesbewußt-seins von Zeit zu Zeit Conflikte zwischen dem Prinzip des König-thums und dem des Adels herbeiführte. Ein Herr von Schlubhut,der wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder verurtheilt, den Un-willen des Königs Friedrich Wilhelm I. herausgefordert hatte durchdie Worte, daß noch nie ein Galgen für einen Edelmann errichtetworden sei, wurde auf ausdrücklichen Befehl noch an demselben Tagegehenkt. Nichtsdestoweniger ließ sich noch oftmals später und bis aufunsere Tage mancher seiner Genossen beikommen, den vom Thronbegünstigten Neuerungen mit der vielsagenden Mahnung zu begegnen,daß, bei Lichte betrachtet, die Großen die Herren gewesen seien nochehe die Burggrafen von Nürnberg ins Land gekommen.
Herr von Bismarck, wenn auch der Sohn eines Majors, tratdoch nur auf die Dauer des einen Jahres, welche die allgemeineDienstpflicht vorschreibt, in die militärische Laufbahn ein. Er be-stimmte sich dem Verwaltungsfach, zu welchem er sich durch dasStudium der Rechtswissenschaften vorbereitete. Uni so rückhaltloserblieb er festgewurzelt in der anererbten feudalistischen Anschauungs-weise, und bei jener angeborenen türia, von der er seither so vieleProben abgelegt, konnte es nicht ausbleiben, daß er sich bald zumUrbild des übermüthigen, unduldsamen, herausfordernden Junkersausbildete. Eine kraftstrotzende Natur, ein in strammgeregelten Ver-hältnissen eingeengter, durch seine noch dunkel schlummernde Gewaltheimlich gestachelter Ehrgeiz thaten das Ihre, um ihn rasch auf denäußersten Flügel seiner Parthei zu treiben; und als er in einem Alter