hatte, bis er so weit war, aus der Zollgesetzgebung deuMittelpunkt seines eifrigsten Nachdenkens, den Gegenstand seinerweitblickenden Fürsorge zu machen und mit lauter Stimme
deren Reform unter Mitwirkung der Kammern und der Presse zubegehren?
Ueber solchen Gedanken fand ihn der Italienische Krieg, undman erräth ohne Mühe, in welchem Fahrwasser er gern dabei seineRegierung gesehen hätte. Deutschland schwebte damals in derGefahr, einen ungeheuren, folgeschweren Fehltritt zu begehen.
Einen Augenblick lang drohte, besonders im Süden, eine falscheSentimentalität und ein künstlicher, zu Gunsten Oesterreichs ge-machter Patriotismus, Deutschland dazu fortzureißen, daß es für dieseMacht die Waffen ergreife. Der Berliner Hos war von dieser Be-wegung nicht unberührt geblieben. Er schwankte während der gan-zen Dauer des Krieges zwischen seinen! vernünftigen Interesse, welchesgegen, und seinem legitimistischen Jnstiuct, welcher für Oesterreich war, hin und her. In demselben Maße als die Nation nach undnach zur richtigen Einsicht kam und sich Italien zuwandte, neigte diepreußische Krone zu Habsburg, dessen Sache im Potsdamer Schlossedurch den Einfluß allerhöchster Personen unterstützt wurde. Die'Niederlage von Magenta kam diesen Machinationen wie gerufen, umdem Priuzregeuten (jetzigen König) das revolutionäre Princip alsganz Europa bedrohend, vorzuhalten. Preußen erließ ein Rundschrei-ben an die deutschen Höfe, in welchen! es sein Vorhaben einer be-waffneten Vermittlung zu Gunsten Oesterreichs anzeigte, und die Er-haltung dieser Macht in ihrem territorialen Status guo zum Aus-gangspunkt nahm. Nni diese Demonstrationen zu unterstützen, ruobi-lisirte es sechs Armee-Corps, 250,000 Mann. Gleichzeitig schlugPreußen dem Bundestag vor, zwei Armeecorps der übrigen Staatenaus Kriegsfuß zu setzen und sie unter seinen Oberbefehl zu stellen.