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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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greifenden Neugestaltung der deutschen Angelegenheiten in die Händedes Königs legte. Es ist vorauszusetzen, daß er in dieser Auseinan-dersetzung bestrebt war, seinen Gedankengang so viel als möglich demJdeenkreis eines Fürsten anzupassen, der an demselben Tage die Mit-welt durch die Formel überraschte, mit der er sich die Krone aufsHaupt setzte.Ich nehme sie", sagte er,vom Tische des Herrn",damit kund thuend, daß er über jede menschliche Satzung erhabensei, was gleichzeitig und ausdrücklich die Erhabenheit über jedeVerantwortlichkeit in sich schließt. So war der Monarch beschaffen,den es dahin zu bringen galt, daß er sich an die Spitze einer natio-nalen, einheitlich vorwärtsdrängenden Bewegung stelle, welche auf diebreiteste Unterlage des allgemeinen Stimmrechts und auf das richtigeVerständniß der wirthschaftlichen Interessen gegründet werden sollte.

Der hierin liegende Widerspruch genügt noch nicht um das ganzeVerfahren des Herrn von Bismarck zu rechtfertigen, aber er erklärtvielleicht, warum allein ein Mann seines Schlags einige Aussichthatte, den Sinn des Königs vertraut zu machen mit der Nothwen-digkeit, das Gottes-Gnadenthum an der Seite Garibaldi's und Kos-suth's zu bekämpfen.

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