Hand in Hand geht. Denn in welchem Grade Unkenntniss der ein-fachsten volkswirtschaftlichen Gesetze die letzte Krisis verschärft,den Einzelnen zu Schaden gebracht hat, dies lehrt jeder Blick, denman rückwärts in die Geschichte der letzten Jahre wirft. Man glaubeauch ja nicht, dass die blossen unmittelbaren Erfahrungen EinerKrise genügende Garantie böten, den Einzelnen vor gleichen Irr-thümern bei der Wiederkehr zu bewahren. Nur die klare Erkennt-nis der wirthschaftlichen Gesetze, welche das als nothwendigeFolge nach weisen, was dem Einzelnen vielleicht als ein böser Zu-fall, der sich bei der Wiederkehr vermeiden Hesse, oder gar nichtwieder eintreten dürfte, erscheint, sichert gegen abermalige Täuschung.Wieviele, welche die Erfahrungen der fünfziger Jahre durchgemachthatten, sind in den letzten Jahren abermals von Täuschungen be-fangen gewesen, oder mitgerissen worden!
Was alle glauben, danach handeln auch Alle, und so müssen,mit Naturnothwendigkeit, aus dem falschen Glauben auch falsche,aus dem geläuterten Wissen richtigere Strömungen im wirthschaft-lichen Leben ausgehen. Zu welcher unwiderstehlichen Macht abersolche Strömungen anwachsen können, insbesondere, wenn sie, vonden Beziehungen ;zur Arbeit abgelöst, in das phantasiereiche Gebietder reinen Spekulation eintreten, davon wissen, sowohl der Höhe-punkt, als die gegenwärtige tiefste Stufe der Krisis zu sagen. DieMacht der realen Verhältnisse verschwindet oft vollständig hinterdem Einfluss des subjektiven Optimismus oder Pessimismus, hinterallgemeiner Hoffnung oder allgemeiner Angst. Unendlich viel kannnoch, wie wir gesehen haben, auf dem Gebiete der Gesetzgebung,der Verwaltung, der Association geschehen, um unser wirthschaft-liches Leben zu heben, die Erzeugung von Gütern und ihre immergerechtere Vertheilung zu fördern. Allein der wichtigste Fort-schritt im Reichthum der Nationen liegt stets in erhöhterSittlichkeit und Bildung des Menschen.
Und damit fällt die Volkswirthschaft, die dem Fortschrcitenin menschlicher Freiheit und Bildung die materiellen Vorbedingungenliefern soll, mit den höchsten Bestrebungen zusammen, die Mensch-heit ihren idealen Zwecken entgegen zu führen. Auch das Nütz-liche trifft in seinen letzten Zielen mit dem Schönen undGuten zusammen. Auch der Egoismus kann auf ideale Bahnengelenkt werden. Auf jedem Blatt dieser Erörterung finden wir daswirthschaftlich Richtige mit dem moralisch Gebotenen Hand in Handgehen. Ein vereinzelter, augenblicklicher Erfolg kann aus der Ver-