17
eng, so wird das für den Verkehr infolge der noch vorhandenenThaler nicht fühlbar. Wenn aber andererseits Thaler und Reichs-silbermünzen zusammen den Bedarf des Verkehrs an Silbergeldüberschreiten, dann müssen trotz der engen Koutingentirung derReichssilbermünzen sich die bereits dargestellten Nachtheile einesUebermafses von Silbergeld fühlbar machen. Kurz, die Kontingen-tirnng der Reichssilbermünzen ist ein todter Buchstahe, sie kannweder zum Guten noch zum Schlimmen wirken, solange nebenden Reichssilbermünzen noch erhebliche Mengen anderen Silber-geldes vorhanden sind. Deshalb war es keiue allzugrofse Verant-wortung, mit einem willkürlichen Griff das Maximum für die Aus-gabe von Reichssilbermünzen festzusetzen, wenn man sich nur dieMöglichkeit einer Aenderung auf Grund der noch zu sammelndenErfahrungen vorbehielt.
Hinsichtlich des Bedarfs des deutschen Verkehrs an Silber-geld haben wir nun seit Jahren die zuverlässigsten Anhaltspunkte.Bei der bereits geschilderten Praxis, welche die Reichsbank beider Regulirung des Scheidemünzumlaufs verfolgt, — bei derPraxis, alles Silber- und Scheidegeld, das ihr gebracht wird, an-zunehmen, niemanden zur Annahme von Silber<Teld zu zwingen
I DO
und auf Verlangen Silber- und Scheidemünzen zu verabfolgen —,bei dieser Praxis mufs sich alles für den Verkehr überflüssigeThaler- und Scheidegeld in den Kassen der Reichsbank ansammeln.Man darf deshalb annehmen, dafs alles Silbergeld, das sich aufser-halb der Reichsbank befindet, durch die Bedürfnisse des Verkehrsfestgehalten wird.
Bs fragt sich nun, wie viel das ist.
Hinsichtlich der Reichssilbermünzen geben die Zahlen derAusprägung und Einziehung einen genauen Anhaltspunkt. Einstarker Abgang durch A r erlust und Einschmelzungen ist nichtdenkbar, da es sich meist um verhältnismäl'sig grofse Stückehandelt und da die Einschmelzung infolge der starken Unter-werthigkeit der Silbermünzeu ein verlustbringendes Geschäft wäre.Ende August dieses Jahres beliefen sich nun die Ausprägungenvon Reichssilbermünzen, abzüglich der vom Reich vorgenommenenWiedereiuziehuugen auf 515 Mill. Mk.
Schwieriger ist die Frage, wieviel Thaler noch im Umlaufsein mögen.
Die Gesammtprägung von Einthalerstücken (einschliefslich