Jahre 1894 absorbirt worden, zusammen etwa 45 Millionen Mark.Dagegen ist der Thalervorrat seit dem 1. April 1894 bis Ende 1898durch Neueinziehungen um etwa 30 Millionen Mark vermindertworden; bei der Reichsbank jedoch war der durchschnittlicheThalerbestand im Jahre 1898 nur um 32'/ 2 Million Mark kleinerals im Jahre 1894, was darauf hinweist, dafs der Verkehr keinewesentlichen Beträge von Thalern aus der Reichsbank ;m sich ge-
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zogen hat.
Trotzdem min der freie Umlauf von Thalern eine erheb-liche Verminderung, der Umlauf von Reichssilbermünzen einestarke Vermehrung erfahren hat, dauert die Nachfrage nachReichssilbermünzen fortgesetzt an. Nach der Begründung derMünznovelle werden die gröfsereu Silbermünzeu, namentlich dasEünfmarkstüek, in den rheinisch-westfälischen und sächsischenIndustriebezirken für Lohnzahlungen stark begehrt; wiederholt seiwährend der letzten Jahre die Reiehsbank in die Lage gekommen,den Anträgen ihrer Anstalten auf Ueberweisung von Silbermünzen,besonders von Fünf- und Zweimarkstücken, mangels ausreichenderBestände nicht entsprechen zu können.
Deu besten Ueberblick über das Verhältnis der Nachfragenach Reichssilbermünzen und Thalern im Verhältnifs zu dem vor-handenen A'orrath beider Münzgattuugeu gebeu die Zahlen desKassenbestaudes der Reichsbank. Am Ende des Jahres 1898 be-lief sich die Gesammtausprägung von Reicbssilbermünzen auf etwa500 Millionen Mark; davon lagen 67,4 Millionen Mark oder 13 1 / 2 %in den Kassen der Reichsbank. An Thaleru waren damals nochetwa 370 Millionen Mark vorhanden; davon lagen nicht wenigerals 179 Millionen Mark, nahezu die Hälfte, bei der Reichsbank,während sich nur 190 Millionen Mark im freien Verkehr be-fanden.
Diese Zahlen, verbunden mit der fortgesetzt an die Reichs-bauk herantretenden Nachfrage nach Reichssilbermünzen lassenkeinen Zweifel daran bestehen, dafs in der That ein Bedürfnifsnach einer Vermehrung der Reichssilbermünzen besteht, währendein grofser Theil der Thaler, fast die Hälfte des ganzen Bestandes,heute schon müfsig in der Reichsbank liegt, ohne vom Verkehrabsorbirt zu werden. Persönliche Liebhabereien dürfen unserUrtheil in diesem Punkte nicht trüben; man sollte nie vergessen,dafs die grofse Masse des Volkes aus Leuten mit schwieligen