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der ihr zur Anpassung an die Verkehrsbedürfnisse zur Verfügungsteht, nicht allzu sehr zu beschränken.
Mau kanu uun fragen: welchen praktischen Werth hat einesolche Erhöhung der Kopfquote für die Reichssilbermünzen auf14 oder 15 Mk., solauge der thatsächliche deutsche Silbergeld-bestand sich durch deu Thalervorrath auf nahezu 16 Mk. proKopf stellt ?
Da eiue Vermehrung unseres Gesammtuinlaufs von Silbergeldnicht beabsichtigt ist — eiue solche Absicht widerspräche bei deinohnedies vorhandenen Uebermafs von Silbergeld jeder Vernunft!— kann durch die Erhöhung der Kopfquote zunächst nur eiueerhebliche Urnprägung vou Thalern in Reichssilbermünzen ermög-licht werden.
Liegt für eine solche ümprägung ein Bedürfnifs vor?
Es giebt Leute, die geneigt sind, ein solches Bedürfnifs zubestreiten, und welche die Thaler, namentlich in Gegensatz znden silbernen Fünfmarkstücken, für eine beliebte und nothwendisre
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Müuze halten, die — obwohl sie noch Kurantmünze ist und ge-setzliche Zahluugskraft bis zu jedem Betrag besitzt und obwohlsie nicht in das Dezimalsystem palst — im praktischen Verkehrdie Funktion als Silberscheidemünze ebenso gut oder besser er-fülle, als die Fünf- und Zweimarkstücke.
Gerade in diesem Punkt läuft man Gefahr, deu eigenen Ge-schmack als den allgemeinen anzusehen. Gewifs sind die Thalerin weiten Kreisen eiue beliebte Münze, während die silbernenFünfmarkstücke vielfach als zu grofs und unhandlich, als einedirekte Belästigung des Publikums augeseheu werden.
Wenn wir aber diese Frage von einem allgemeinen Gesichts-punkte aus betrachten, dann erhalten wir doch ein erheblichanderes Bild. Die an die Reichsbank herantretende Nachfragenach Reichssilbermünzen ist seit vielen Jahren eine so andauerndstarke, dafs der Bestand der Reichsbank an diesen Sorten, wiedie Tabelle auf S. 18 zeigt, eine fortgesetzte Verminderung er-fahren hat, obwohl die Gesammtausgabe dieser Münzen seit demBeginn des Jahres 1894 bis Ende 1898 eine Steigerung von471 Mill. Mark auf 501'/ 2 MilL Mark erfahren hat. Nicht nur dervolle Betrag dieser Steigerungen, sondern auch noch etwa 15 Mill.Mark aus dem Bestand der.Reichsbauk sind vom Verkehr seit dem