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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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der Kraft seiner Muskeln überläßt. Keine Jurisprudenz aber möchteEtwas auszuweisen haben, das den Kamps ums Leben den famo-sen LtruMla kor iiko auf so antidarwinistische Grundsätze zurück-zuführen unternommen hätte, wie eine vornehmlich aus der Julimo-narchie sich Herschreibende französische Gesetzesanwendung über billig-keitswidrige Nebenbuhlerschaft, genannteoneurroneo Mo^alo",und namentlich die im Lause der Dinge durch den Gerichtsgebrauchdaraus erwachsene Jurisprudenz. Es kommen da Fälle vor, bei wel-chen einem Ausländer die Haare zu Berge stehen.

Ein Pariser Bäcker hatte in seinen Diensten eine Frau, welchedas Brod des Morgens zu seinen Kunden umher trug. Nach einigenJahren entläßt er die Frau - gleichviel aus welchem Grunde,und sie verdingt sich zu einem anderen Bäcker. Um sich diesem nütz-lich und werthvoll zu machen, sucht sie ihre Bekannten aus der frü-heren Kundschaft, bei denen sie Gunst genoß, auf und bittet, ihr zuLiebe, doch den Bedarf von dem neuen Brodherrn zu beziehen, wozudenn so manche sich herbeilassen. Darauf Klage des alten Bäckersgegen den neuen. Er habe ihm die Kundschaft weggenommen, dieer so lange besessen, und das nicht, weil sein Brod schlechter gewor-den, sondern nur weil seine Trägerin die Herzen der Klienten be-stochen habe. Notabene es konnte nicht behauptet werden, daß dieFrau etwa ihre Gönner über den Dienstwechsel im Unklaren gelassenhabe, sonst wäre sie schon wegen Betrugs dem Strafrecht verfallen.Nichtsdestoweniger erkannte das Gericht, daß der neue Bäcker illoyal

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