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Trennungen nun gar ihrer eigenen Sache, so wird sie natürlicher Weiseum so weiter ausgebildet, und das bekanntlich mit Hülfsmitteln, dieaus deutschen Quellen im Uebermaße zu haben sind.
Dem entsprechend war es in der deutschen Frage unendlich vielleichter, die aus dem Nationalitätsprinzip erwachsenden Skrupel zubeseitigen als in der römischen. Beinahe von selbst standen die vonPreußen besiegten Dynastieen als Europäische, standen die Einigungs-als Eroberungsversuche da. Wie darf man sich wundern, daß dieRegierung und die große Mehrheit in Frankreich geneigt sind, dieseAuffassungsweise zu ihren äußersten Konsequenzen zu verfolgen, wennman weiß, daß es' Beider eifriges Bestreben und offenes Bekenntnißwar, auch die Rebellionsstaaten des amerikanischen Südens als selbst-ständige, kriegführende Mächte anzuerkennen, auf die doch ein solchesSystem viel weniger Anwendung finden konnte als auf die deutschenSüdstaaten! (Das französische Verhalten zu der Sklavenparthei isteine von den unzähligen Analogieen, welche sogar bis auf die ausdem demokratischen Namen sich Herschreibende Begriffsverwirrung, dashöchst eigenthümliche Naturspiel dieser inneren Verwandtschaft zwischenzwei äußerlich so weit von einander getrennten Erscheinungen, wieamerikanischer und deutscher Separatismus, vollenden hilft.)
Bedeuteten also die verschiedenen deutschen Ländernamen auchverschiedene Völker, so enthielt der Präger Vertrag eine Störung desvölkerrechtlichen Zustandes, auf dessen Erhaltung Frankreich seinerEmpfindung nach einen wohlerworbenen Anspruch hatte, und die Geg-