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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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folgendermaßen aus:Es ist von der höchsten Wichtigkeit für unsalle unsre Kräfte dahin zu richten, daß im Reiche eine Art von Bundhergestellt werde, wie ihn ehemals der Schmalkaldische bot. DerZweck dieser Vereinigung soll, den berechneten Nebergriffen Oesterreichs gegenüber, die Aufrechterhaltung der Fürstenrechte sein. Man muß,fügt der König hinzu, diese Leute (die Fürsten) fühlen lassen, daßsie auf unsre Hülfe rechnen können und daß es ihr eignes Interesseist, was diese Institution nothwendig macht; aber mit gekreuzten Ar-men darf man nicht stehen bleiben. Diese Leute werden nie etwasaus sich selbst herausschaffen. Schmiedet daher das Eisen, so langees heiß ist". Dieser Brief ist vom 6. März 1784. Keinen Tagließ er von da ab vorübergehen, ohne hinter seinen Ministern her-zusein, daß sie ihm so bald als möglich einen Verfassungsentwurfvorlegen sollten und endlich, des Wartens überdrüssig, bringt er ihnenam 24. Oktober selbst eine Arbeit, betitelt:Entwurf zu einem Bundder deutschen Fürsten nach dem Muster des Schmalkaldischen". DieSache ging jedoch nicht so rasch von Statten, wie es seiner Unge-duld entsprochen hätte. Es bedurfte sechsmonatlicher Unterhandlun-gen, um sich auf diplomatischem Wege mit den deutschen Fürsten zuverständigen, der vom Auslande geschmiedeten Hemmnisse nicht zu ge-denken. Damals wie heute beobachteten Frankreich und Preußeneinander mit mißtrauischen Blicken, suchten ihre gegenseitigen Projektezu errathen und zu durchkreuzen.

Der französische Hof", schrieb Freiherr v. G oltz, der preußischeGesandte in Paris, im März 1785der französische Hof wirddiese Vereinigung nie nach seinem Geschmacke finden, und es vor-ziehen die süddeutschen Fürsten in seiner ausschließlichen Abhängigkeitzu erhalten". Friedrich antwortete umgehend:Ob Frankreich eineAllianz zwischen deutschen Fürsten billigt oder nicht, muß uns imGrnnde egal sein. Die Sache an sich ist gut, und das ist, was man