gerathen, als uns auf die eigene und im Kriegsfalle von uns anfzubietende nationale Kraft Deutschlands zu verlassen. Dieses einfältigeFedervieh der deutschen Presse merkt gar nicht, das; es gegen dasbessere Theil seiner eigenen Bestrebungen arbeitet, wenn es mich an-greift. Darauf sich gegen die feudale Partei wendend, sagt er: Wennich ein österreichischer Staatsmann oder ein deutscher Fürst und öster-reichischer Reaktionär wie der Herzog von Meiningen wäre, so würdeunsere Kreiszeitung mich so gut in Schutz genommen haben wie Letz-teren. Die Lügenhaftigkeit jener Verdächtigungen ist keinem unsererpolitischen Freunde unbekannt. Da ich aber nur ein alter Parteige-nosse bin, der obenein das Unglück hat, über manche ihm genau be-kannte Dinge eigene Ansichten zu haben, so läßt man mich mit Her-zenslust begeifern. Es geht nichts über Ketzerrichter im eigenen Lager;und unter Freunden die lange aus einem Topfe gegessen haben istman ungerechter, als gegen Feinde."
Herr von Bismarck hatte also doch, obwohl in das Hinter-treffen der deutschen Verwickelungen zurückgeschoben, nicht nur nichtaufgehört, sich eifrigst damit zu beschäftigen, sondern es war ihn: so-gar gelungen, die allgemeine Aufmerksamkeit für seine Theilnahme andenselben auf sich zu ziehen. Der Gährnngsstoff, welchen der Friedevon Villafranka zurückgelassen hatte, sorgte schon dafür, daß der Ber-liner Hof nicht in seine Nichtigkeit zurückfalle. Die VenetianischeFrage war eine offene Wunde, und jeder Versuch sie zu heilen, mußtedie aus der bequemen Unklarheit aufstörende Alternative aufs Tapetbringen: entweder Oesterreich gegen Frankreich und Italien beistehen,oder die Verwickelungen benützen, nur einen Schritt vorwärts zurErlangung der von einem Theile der Nation so heiß begehrten deut-schen Suprematie zu thun. Ein Jahr nach den: so eben vonuns eingeschalteten Briefe hatte Herr von Bismarck eine Unter-redung mit dem Könige in Baden-Baden. (Die Bäder haben es an