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die Pforten eines dem gewöhnlichen Sterblichen unzugänglichen Hei-ligtums zu führen, so hätte manche sich von selbst aus diesem Ver-hältniß ergebende Beziehung doch Aufschlüsse bringen können, vonwelchen einen unbedingten Gebrauch für die Oöffentlichkeit zu machen,nicht überaus paffend gewesen wäre. Diese Erwägung war für denVerfasser ein stark mitwirkendes Motiv, die Arbeit in der Gestaltstehen zu lassen, wie er sie, ohne die Hauptfiguren seiner Untersuchungauch je nur mit Augen gesehen zu haben, fern vom Schauplatz derBegebenheiten, im Herbst des Jahres 1867 an der Küste der Nor-mandie niederschrieb.
Die Sprache der Ereignisse hat ihrerseits aufs vernehmlichstedie Richtigkeit der hier zu Grunde liegenden Auffassung bekräftigt.
Insofern der gegenwärtige Versuch zunächst aus dem Gedankenentsprang, daß es nicht gleichgültig sei, mit welchen Augen die öffent-lichen Meinungen beider Nationen sich einander ansehen, hat die Er-fahrung jedenfalls zur Evidenz gezeigt, daß unsere allernächstliegendendeutschen Entwickelungsfragen handgreiflich von der Einmischung derfranzösischen Politik beherrscht werden; daß also keine Sache vorerstso entscheidend füt unsre eigensten Angelegenheiten ins Gewicht fällt,wie das Verhalten Frankreichs zu uns. Ist nun zwar auch dasoffizielle Frankreich , mit welchem wir dermalen zu rechnen haben,nicht gleichbedeutend mit der öffentlichen Meinung der Franzosen , anwelche sich ein Unternehmen theoretischer Aufklärung wendet, so wirddoch Niemand behaupten, daß das Kaiserthum in seiner auswärtigen