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messen, die Reihe der Kalamitäten auszurechnen, welche durch größereWagnisse herbeigeführt worden wären? Schien es nicht damals schonein Unglaubliches, daß Herr von Bismarck mit Frankreich nurfertig ward, ohne ihm einen Zoll deutscher Erde abzutreten? Sahnicht Alles danach aus, als hätte er in Ermangelung ausdrücklicherVerabredungen, wenigstens stillschweigend sich verpflichtet, die fran-zösische Neutralität mit einigen Abfindungen zu erkaufen? Zeigt sichnicht an den Nachklängen in Frankreich bis auf den heutigen Tag,daß die Masse den Präger Frieden wie eine trockne Niederlage fürihr Land ansah? Gebot nicht schließlich in der That eine gewisseVerpflichtung, wie ein weltliches Klugheitsbedenken, den Tuilerienhof,der — aus welchem Motiv immer — bis dahin durch sein passivesVerhalten das Entstehen wie das Vollführen des wichtigen Unter-nehmens möglich gemacht hatte, nicht gradezu vor den Kops zu stoßenund zu provoziren? Wenn es wahr ist, -—- und nichts aus unsernBeobachtungen berechtigt uns zum Widerspruch — wenn es wahrist, daß die zum erstenmal mit eignen Sinnen erlebten Schlachten-gräuel aus Herrn von Bismarck einen tiefen Eindruck ge-macht hatten: wenn es wahr ist, daß er, abgesehen von der
Frage des Ausgangs, einen Krieg zwischen Frankreich und Deutsch-land an und für sich schon für ein aus allen Kräften zu vermeiden-des Unglück hielt*), so werden wir jedenfalls die Sorgfalt für die
*) Siehe des Verfassers Zollvereinsbriefe Nr. s.