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Chancen mit, als ohne sein italienisches Bündniß. Aber die Regie-rung des Königs, meines erhabenen Herrn, hegt das vollständigeVertrauen in die Loyalität ihres Verbündeten, daß jede Möglichkeiteiner solchen Eventualität werde vermieden werden.
„In strategischer Beziehung indessen könnte der Marsch aufWien gefährlich erscheinen. Die Operations-Scala würde sonst zulang, und die Hülfsquellen zu entfernt erscheinen.
„Aber in dem Maße, als man sich der preußischen Armeenähert, vermindert sich die Gefahr, und der schließliche Sieg wird' immer wahrscheinlicher.
„Uebrigens giebt es ein unfehlbares Agens, um den beiden Ar-meen die wirksamste Cooperation auf einem gemeinsamen Terrain zusichern: dieses Terrain ist Ungarn .
„Die preußische Regierung hat in letzter Zeit die ungarischeFrage sorgfältig studireu lassen; sie hat die Ueberzeugung erlangt,daß dieses Land, gleichmäßig von Italien und Preußen unterstützt,ihnen seinerseits als Sammel- und strategischer Stützpunkt dienenwird. Man entsendet zum Beispiel an die Ostküste des adriatischenMeeres eine starke Expedition, welche die Hauptarmes in nichtsschwächen würde, weil man sie zum größeren Theile aus den Reihender Freiwilligen entnehmen und unter die Befehle des Generals Ga-ribaldi stellen würde. Nach allen der preußischen Regierung zuge-kommenen Mittheilungen fände sie bei den Slaven und Ungarn denherzlichsten Empfang; sie würde die Flanke der auf Wien vordrin-