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päische Völkersystem hätten aus seiner Tiefe aufrühren wollen, —Alles, um schließlich die Anzahl der Kadettenhäuser vermehren zu kön-nen. Nein, in jener Lage und Richtung wenigstens hatten die dama-ligen Lenker der Preußischen Monarchie dieselbe auf den höchsten Stand-punkt erhoben, den zu betreten das deutsche Volk ihr zumuthen konnte,so lange es nicht in sich selbst die Kraft gefunden, etwas Besseresan die Stelle dieser selbigen Monarchie zu setzen. Wären die Dingeden Weg gegangen, welchen ihnen dies Programm vorgezeichnet, sowürde Deutschland heute nicht mehr am Problem der Mainlinie,Italien nicht mehr am Problem des Papstthums sich abzuquälenhaben. Aber es sollte so gut nicht kommen. Ein wichtiger Theildes Usedom 'schen Programms wurde nicht ausgeführt, die Ita-lienischen Waffen versagten nicht nur den Dienst, den gemeinsamenGegner zu besiegen, sondern auch den geringeren aber höchst wesent-lichen Dienst, ihn auf die Länge zu beschäftigen. Der Friedensschlußvon Prag war ein Akt der Mäßigung, welcher nur durch das gänz-liche Mißlingen der italienischen Mitwirkung aufgezwungen wurde;und so war auch die in jenem Friedensschluß acceptirte Mainlinienur ein für den schlechteren Fall vorbehaltener Nothbehels, nicht aberdas eigentliche und letzte Ziel des ursprünglichen Unternehmens.Dieser Gesichtspunkt ist nicht aus dem Auge zu verlieren, wo es sichum richtige Würdigung des Für und Wider in Sachen des PrägerFriedens handelt, und als Ergänzung zu dem bereits oben über die-sen Gegenstand Gesagten zu betrachten. Allerdings enthält jener Frie-