Uber den Umfang der Staatsfürsorge, Uber die Gränzen der Ein-mischung in das privatwirthschaftliche Leben der Nation, kein Ent-scheidungsrecht einzuräumen sein. Nur die wirtschaftliche undfinanzielle Zweckmässigkeit und Gerechtigkeit entscheide. Der heutigeStaat ist nicht mehr der alte patriarchalische Staat, dessen Machtund Einfluss man, durch ein Beamtenheer, durch die Disposition überMilliarden, zu erhöhen, Bedenken tragen müsste. Der Einfluss derParlamente würde durch die Disposition Uber die Eisenbahnen stärkersteigen, als der der Regierungen. Und wenn der ungeheure Einflusseiner einzelnen Eisenbahnverwaltung auf das wirtschaftliche Lehenganzer Provinzen Bedenken erregen muss, werden sie verstärkt, odernicht vielmehr gemildert und ausgeglichen, durch einen Uebergang aufden Staat, deren Tendenz eine Vermittlung der finanziellen undwirtschaftlichen Interessen sein würde, während jetzt die finanziellenausschliesslich die Vorhand haben, bis an die Grenze wenigstens, woConzessionsbedingungen oder Gesetze Halt zurufen?
Hier tritt allerdings gleich einer der gewichtigsten Einwändeder Gegner des Staatsbetriebs entgegen: ungerechte Begünstigungder Bahn-Adjacenteu zu Lasten der gesammten Steuerzahler! Alleindieser Einwand, wenn das Prinzip, und nicht der Grad der unglei-chen Verteilung von Nutzen und Schaden entscheiden sollte, würdegegen Wege, Kanäle, Posten, Telegraphen, gegen Universitäten undKunstinstitute, gegen die bereits gebauten Staatseisenbahnen, kurzgegen unzählige Verwendungen von Staatsgeldern, zu Zwecken derenVorteil zunächst bestimmten Klassen oder Gegenden zu Gute kommt,ebenfalls geltend zu machen sein. Bei den Eisenbahnen aber würdedie Uebernalime durch den Staat, gerade die jetzt mangelnde Aus-gleichung und Verallgemeinerung des Nutzens der Bahnen mit derZeit verwirklichen, indem die damit begründete finanzielle und wirt-schaftliche Solidarität sämmtlicher Staatsbahnen, mit der Zeit auchden entlegensten Gegenden zu Bahnen verhelfen würde, auf die siejetzt in der That keine Aussicht haben.
Allein es ist auch sehr fraglich, ob überhaupt Opfer der Steuer-zahler, in irgend bedenklichem Umfang, erfordert werden dürften.Zunächst bleibt ja die Ausdehnung der Eisenbahnanlagen, von Jahrzu Jahr, den Beschlüssen der Regierung und Volksvertretung anheimgegeben, die dabei jede wirtschaftliche und finanzielle Rücksicht zuihrem Rechte kommen lassen werden, gerade wie bei jeder sonstigenBudgetfrage. Dann hat aber auch der Staat, wenn er alle Linienbesitzt, die durchschnittliche Rentabilität, innerhalb gewisser Gränzeu,