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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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zweyer vollkommenen Leute gelangen, und solcher-gestalt doch auchauf gewisse ArSdie Gemeinschaftaller Dinge intenäirm, ob sie gleiä) dieselbe,iange als sie noch in ihrer Unvollkommenheic seyn,nicht xmÄiL^en können. Denn z. E. ein vor-Sreflicher Mann o??het auf dem Tugend.Weg dem Tugend-Schüler zum besten, gleichsam ein-wenig zurücke, und bemühet sich ihn dahin zu brin-gen, daß er mit ihme hernach zugleich forgehenckönne. Und weil zween Tugend, Gchü!erDarnach streben sollen, die Tugend in einem Hoden^raä zu erlang^,, so kan es nicht fehlen,'es müsseauch hernach ihre Liebe aufhören unvollkommen zuseyn, und sich der GemeinmaclMg immer mehr«nd mehr Mhern«

79. Dewweqen ist eßeine Anzeigung, daff diesLxempelvolltommener gleicher LiebefthrM fe^n müssen, weil wir so wmigExempel fin-den, daß unter liebhabenden Personen eine völligge Gcmemmachung aller Dinge sey; sondernwir leben in einher sollen Zeit, da auch der untersteGrad der vernünftigen Liebe etwas rares»st. Deßwegen auch ihrer viel alle Liebe vor un-vernünftig hallen, oder sagen, die vernünftige Lie-be sey gleich wie ein Vogel ?Kcrnix^ der ansserdem Gehirne der Menschen nirgends wo einenSelbstand habe.

-o. Aus denen viHerigen Betrachtungenwird es nun gar leicht seyn, etliche Fragen zu be-antworten, die man in der Lehre von der Liebe als

seh?