Arten der absonderlichen S.iebe. Z25
vereiniget seyn, durch die Austheilung gewisserhierzu bestellter Personen anstellen muß, da hin-gegentheil bey einer völligen Gemeinschaft einemjeden frey stehet, von denen gemeinen Dingennach seinem Gefallen zu verbrauchen, waservon-nölhen hat. Endlich so kanbcy dergleichen un-vollkommenen Liebe deswegen so lange keineGemeinmachung aller Dinge zuhoffen seyn, alsdieselbe unvollkommen bleibet, weil die Gemein-machung erst folgen muß, wenn aus zwoen Per-sonen ein Hertz und eine Seele worden ist. Die-ses aber kan bey der unvollkommenen Liebe wegender vielen untergemengten Schwachheiten und un-terschiedenen GemüchS^Neigungen, die nothwen-dig ein Mißtrauen erwecken, nicht geschehen. De.rowegen erstrecken sich auch solche Lieben m'emah-len über die Gutthatigkeit.
i8- Damit aber gleichwohl wir nicht genvthi-get werden unsere Lehren selbst einer Unförmlig-keil zu beschuldigen, indem wir im vorherge-henden Hauptstück gelehret, daß die Gemein-machungzu der absonderlichen Äuebe über-haupt gehöre, anjeho aber wollen wir diesel-bige nur bey der vollkommenen gleichen Liebe su»chen; so ist es gar leichte, diesem Einwurf zu be-gegnen, wenn wir sagen, daß, weil die drey un-terschiedenen Liebes Arten nach denen (-laclender Vollkommenheit unterschieden seyn, auch diebeyden Geringsten allezeit dahin trachten sollen,daß sie zu der Vollkommenheit der gleichen Liebe. X zweyer