Druckschrift 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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Liebe aller Menschett. 25;

tragltchkeit kanst du Fnedfi-rtigLeit heissen,wiewohl du auch eben diesen Namen der Fried-fertigkeit der Gedult geben kanst, indem der nichtalleine friedfcrtlg ist, der andern nichts zu Leidethut: sondern auch, der von andern viel übersich gehen last; Und eben also ist es auch mit Be-nennimg der Laster, die diesen beyden Tugendenentgegen gesetzet werden, beschaffen, indem Zanck-sucht, Gewalt, Krieg, Schaden u. s.w. sowohlvon einen unvertraglichen, als ungedultigen Men-schen gesaget werden. Die L-eutseeligkeiekanst du BarmherrzltMit nennen, weil die Un-barmheitzlgkcit, der Ne»d, u. s. w- verursachen,daß ein Mensch die Leutseeligkeit nicht ausübet.Endlich stehet dir es frei), die WahrhaftigeTreue zu heissen, weil ein Betrüger und Lügner,der sein Versprechen nicht hält, würcklich un-treu ist.

Das 6. Hauptstück.Von der absonderlichen ver-nünftigen Liebe überhaupt.

Inhalt.

Ohne Abhandelung der absonderlichen Lieb ist die Sitte»-Lebre unvollkommen, nnd doch handelt man insge-mein nicht davon ». 1 Beschreibung der vernünf-tigen absonderlichen Liebe «- 2. Sie ist eine Verei-nigung zwoer Tugend-liebenden Seelen z.U?ornm zrvoer Seelen und nicht zweyer Leiber?«. 4. Vernünftige Liebe kan auch zwischen zwoen Pcr-Q 5 sonen