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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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Z!4 Das 7. H. VWdemnunterschiedenen

Sinn urtheilet; Er kan aber demselben keinegrössere Gutthat erweisen, als durä) einen frei-willigen Gehorsam, und durch eine etwasmühsame Ausübung der Lehren und Vermal)-nungcn, die er von ihm täglich empfahet» Dervortreflichere aber in dieser Liede seine Gut-thätigkeit ordentlich durch seinen treuen Rathund sorgfältige Ausbesserung so wohl deSandern seines Verstandes als Willens, durch dieunermüdete Gedvlt über seine annoch ankleben«de Schwachheiten, durch die Vertrauligkeit^durch welche er sich ermedriget, und dem andernglei6) machet, und ihm dadurch desto mehrzuMwiimen. u. s.w.

17. Was endlich die Gemeinschaft derGüter und alles Thun und Fassens be-lüft, so können dieselbe m'cht erfolgen, ehe dennman durch die Liebe vollkömmlich vereinigetworden, und dieselbe ihren höchsten Grad errei-chet. Dieses aber kan nichtgeschehen, wenn m'chtbeyde liebhabende einander m der Tugend-Voll,kommenheit gleich werden. Und also ist dieselbenur bey der vollkommenen gleichen Liebe zulwffen; Die ungleiche kan wohl also beschaf-

^ ftn seyn, daß öemer was eigenes habe, aberdeßwegen ist noch keine völlige Gemeinschaft,wenn nicht auch ein jedweder sich der gemeinenGüter nach Gefallen brauchen kan; sonderndemGebmuch nach demEinrath des vortreflichern,

öder, wenn ihm viel durch diese ungleiche Liebe

öerei-