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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Arten der absonderlichen Liebe, z-z

unvollkommenen Liede mit Der Abwechselung vielerVerdrießlichkeiten vergesellschaftet, bey der voll-kommenen Liebe aber viel reiner und lauterer sind;theils auch, weil nach denen Grund, Lehren desersten Hauptstücks und der Lehre von der höchstenGlückleeligkeit die ruhigen Vergnügungen vieledler sind als diejenigen, die die gröste Empfmdlig,keit verursachen.

15. Es findet sich aber hiernechst bey denenunterschiedenen Arten der Liebe auch ein merckli-cher Unterscheid derer Gutthaten. Die un-vollkommene gleiche LKbe bezeiget sich meh-rentheils auch ohne Nloth, durch Geschenckeund kostbare Sachen, durch zeitliche iLhre, unddurch vielfältige angewendete Mühe und Gefahr,die aber zum östern noch ein eiteles Gut zumEndzweck hat. Die vollkommene aber ist vielsparsamer, weil man den Geliebten durch Reich,thum und Ehre nicht vergnüget. Deroweaensparet sie. ih^e Gutthaten biß z»m Nothfallsaber sie last auch alsdenn dieselbe in dem höchstenGrad erblicken, weil sie auch dasL.eben demFreunde zu Dienste freywillig daran waget, undin die gröste Gefahr setzet; da hingegmlkeil bei)der unvollkommenen Liebe diese Liedes-P.obe garwas seltzames ist,

16 Bey der ungleichen Liebe bemühet sich dergeringere zwar dem vorrreflichern durch Gesschencke und mühsame Ehr - NezeigunMN zuverbinden, weil er denselben annoch nach seinem

Sinn