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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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UttterchSm'gste Zuschrift.

allzuweit versteiget/ sondern durch die-selbige seine Ehrgierde dämpfet/ daß sieandern Menschen nicht zu Schaden/ fon-dern vielmehr zu Dienste gereichet. Jaes bezeuget es die tagliche Erfahrung/ daßein folcher Mensch/ wenn er die Schwach-heiten und Eitelkeiten der Jugend über-wunden / entweder in seinem mannlichenoder hohen Alter sich ein rechtes ?K!eZmserwirbet/ und die vernünftige Liebe ammeisten erlanget.Unter denenHcyden schei-net H.lcibiaöe5 mit einem solchem l'em-peramenr begäbet gewesen zu seyn/ undwerde ich wenig irren/ wenn ich sage/ daßder Weiseste unter denen Königen ^iomoeine dergleichen Leibes-Mifchung gehabt,wovon fast alle Umstände seines Lebens,welche die heiligen Bücher beschrieben,Zeugniß geben könne»/ als die alle dahinzielen / daß man aus denenselben lauterMhre und Liebe abmercken kan. Ja essind endlich solche Gemüther am ge-schicktesten von der wahren Sitten-Lehreund der vernünftigen Liebe zu urtheilen,da Hingegentheil ein gantz wollüsti-ges Gemüthe zwar die Wahrheit derLehr-Satze der vernünftigen Liebe baldehegreiffen/cher wenn sie nicht mit Ehrgier-