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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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ii4 Das z. H. von der großen

selbige der Scdmertzen des Leibes theilhaftigwerve: und aliv scheinet es ja auch, daßdasGemü-lhe wegen eben derselben Ursache, gleichfalls auchdie Wollust des Leibes empfinden müsse.

i!?. Aber hierauf werden wir dir keine andereAntwort geben dürffen, als wenn wir dir nur für-halten, daß die Wollust des L.eibes eine un-ruhige, unordentliche und empfindliche Belusti-gung sey. Und al<i) ist sie wahrhaftig in ihrer Na-tur böse, und derjenige, der sich in selbiger umwäl»tzet, würcklich elende; indeme er so dann nicht alsein Mensche, sondern noch unvernünftiger als ei-ne Ksüie lebet, weil die Nettien nicht mehr essen,trmcken, lind anderer Wollust des Leibes pfle-gen, als ihre Natur erfodert: Geschweige denn,daß einen vernünftigen Menschen in die Gedan-cken kommen solte, die Wollust des Leibes kvn-te die Glückseeligkeit, oder ein wesentliches Stück,oder nur ein Zierat!) derselben fton.

lzy. Es ist wohl an deiri, daß unzahlig viel Leuteihr Tbun und Lassen darnach einrichten, als wenndiese Wollust das höchste Guc wäre; aber ihreigen Gewissen wird sie allezeit überzeugen, daßsie thöricht handeln, wenn sie nicht allbereit durchdie angewohnte Kettialirät dasselbige gantzlicheingeschlafferr; alleine daß em ^/7o/ö^/ je,mahls die Meinung solte geheget, und diese-p^-/o/ö/M- Nachfolger gefunden habet», daß dieseWollust die grvste Glückseeligkeit sey, werde ichmich nimme'.mchr bereden lassen, man möge

auch