G!KLksee!igtze!t des Menschen, n;
127. Gleichergestalt nivst du die Tugend nichtin den ausserlichcn Bezeugungen allcine suchen>sondern zuförderst in der bn'instigen Liebe gegenandere Tugenv-liebmde Menschen. Diese mußaus dem Hcrtzen kommen^ und zwar durch dieäusserlich? Thaten bezeuget werden; aber wenndie äusseriichen Thaten von dieser innerlichenLiebe entblössetsind, ist ein Mensche höchst un-glücklich, weil er, als ein allgemeiner Betrieger>auch von jederman wieder betrogen zu werdenbefahren muß; ja weil er sich selbst durch diese an-gewöhnte Gleißnerey am meisten bekrieget, undin der Thal ein Heuchler, deßhalben viel elende«?istals einer, der öffentlich in Lasiern lcbet>
128. Wir haben nunmehro bey diesein Capi-tel nicht mehr nöthig zu erinnern, als daß wiedir mit wenigen noch einen Scrupel benehmen,den du dir Machen töntest, wenn duerwegest, daßweder bey der ersten Frage? welches menschlicheGut die gröste Glückseeligkeit sey? noch be» deeandern von denen wesentlichen Stücken dersel-ben, der AVsttusi des Leibes in geringstennicht gedacht wo, den, da doch Kpicurus und^rittipxus das höchste Gut in der Wollust desLeibes gesucht; ja da wir selbst im vorigen Capi-tel erwehnet, daß alles wahrhaftige Gut be!u<«ftlgend sey, auch die Gemüthe^-Rl-He beschne,den haben, daß sie eine ruhige VelnftiZlmZsen, und mir kurtzzuvor erinnert, daß, wegenVereinigung des Gemüths mit dem Leibe, das-
K. H ftldif.--