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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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,52 Das z.H. von GGtt als dem

74- Gleichwie aber diese Gegenemanderhal--tung eines Atheisten und eines Abergläubigen schonvon andern gelehret und scharffsinnig ausgeführetworden; als darffsi du dick nicht daran flössen,daß man insgemein so sehr wider die Atheist--rey, gar selten aber wider den abgöttischen und un-vernünftigen Aberglauben streitet und schreyet.Fast die gantze Welt fleckt in diesem iletztern bißüber die Ohren, und bemühet sich dannenhew den-selben als eine wahrhaftige Gottesfurcht den ar-wen Unwissenden vorzuwählen. Und deßwegenlasset man es sich so enfferig angelegen seyn, dasarme Volcr auf den äußerlichen Gottesdienst zstreiben, und selben zu verfechten, den innerlichenaber als eine?kAnt3ttem) auszuschreyen, weijjener gar wohl mit dem Aberglauben bestehen5an,ja öfters nichts als Aberglauben ist. Wiewohles nun wenig fpeculsrische Atheisten giebt, soschreyen doch die Abergläubischen gewaltig wideedieselben, theils daß sie in der Lehre von GOttnicht so gar alle Irrthümer unbestritten lassen,tlieils weil die Atheisten ebenmaßig ihre Feindssind, theils auch, damit sie die vernünftigen Leute,alsdieihnen hauptsächlich zuwider sind, alsAthei-sien ausMtiffcn Gelegenheit kriegen magen.

75. Und gewiß, wenn man sich in denen Hi-storien ein wenig umsihet, so ist dieser ein uhral-ter Streich, daß man rechtschaffene?i/o/>6o/, und bey nahe fast alle für Athei-sten ausgeschriett» Dannenhero pflegen Ver-nunft