226 Das z.H. von der allgemeinen
die den Menschen antreibet, daß er allenMenschen, sie mögen seyn von was Stan»de sie wollen, freundlich und als Men-schen, die in diesem Stück seines gleichensind, begegnet, sie gleiches Rechtmitsichgemessen löst, und sich nicht mehr hinausnimmet, als ihme vdN Rechtswegen ge,bührer.
54. Denn vbschon der unter denen Menscheneingeführte Unterscheid der Stände und desVermögens, nebst dem Unterscheid des Ver,standet und Ü?tl!ens Ursache einer grossen Un-gleichheit ist, so hebet sie doch die Bescheidenheitnicht auf, indem ein weiser Mann die UNbe»ftändigöeit des menschlichen Glücks be-trachtet, daß ein geehrter, reicher» gesunderundgelehrter Mann bald geringe, arm ungesund undseines Verstandes beraubet) und im Gegentheilein Mensch, der in diesem letzten Zustand lebet,in jenen wieder versetzet werden könne, auch derIrrthümer und lasterhafter! Thorheiten sich er-innert, die er zuvor begangen, und in die er wie-der gerathen kan, hingegen aber von dem an-dern hoffet, er werde sich ja so leichte bessern alser selbst. Diese Betrachtung erwecket bey ihmdiese Würckung, daß er sich Keinen Menschenvorziehet, sondern der Meinung ist, daß alleMenschen sich so wohl, oder so wenig ihres freyenWillens bedienen können als er selbst. Denn derGebrauch des natürlichen Willens ist das einige,
das