2zo Das 5. H. von der allgemeine»?
heit, indem dieselbe mchl Menschen sondern Chri-sten macht. und wenn ein plüloioxrius noch sv vielvon der Demuth schwatzt, so erstrecket sich dochdieses alles nicht weiter, als daß er der natürlichenBescheidenheit den Nahmen der Demuth gieber.
57. Die Verträglichkeit ist eine Tugend,die den Menschen antreibet, daß er allenandern Menschen das ihrige in Fried undRuhe gemessen lasse, und ihnen an ihre»,Gütern so rvohl des Leibes als des Glücksxemcn Schaden thue, oder sie derselbe»auf einige weise beraube! oder rvenn jaallen Falls hierrvieder etwas aus Vorsayoder aus Versehen geschehen, die Sachenebst allen verursachten Schaden erstat-te , oder sonsten annehmliche Ätti/acÄo«leiste. « ^
58. Diese Tugend ist hychstnochwendig,we«l die Verletzung derselben den allgemeinenFriede und Ruhe am meisten verstohret, indemdie wenigsten Menschen vertragen können, daßman ihnen das ihrige entziehet, ob sie schon son-sten nicht ungeduldig würden, wenn man ihnendie allgemeine Dienste der Leutseeligkeit ver-sagte, oder sein Versprechen nicht hielte, oder sichviel einbildete ; Sie gehet alle Mengen an,weil niemand ist, an den ich mit einiger gegrün-deten Ursache xrserencliren könte, daß ich ihm sei-ne Güter nehmen oder verderben dörfte, es mü-sten denn dieselbe auch auf gewisse Masse mein