K.iebe aller Menschen. 245
Allein wenn wir von zukünftigen Dingen raild-niren wollen, müssen wir uns nicht nach denenrichten, die selten, sondern die zum öfflern und ammeisten geschehen. Nun wird dir aber die Ver-nunft bald zeigen, daß, wenn unter hundert Leuten,derer Beleydigung du mit Gedult vertragen 5.seyn, die dich so irrailonabel rraÄiren sollen, ihrerHergegen9;. seyn werden, die solches auö vem An-trieb ihrer Natur unteclassen, und Friede mit dirhallen werden.
91. Dann entweder deinBeleydiger ist Zene-reux, das ist, er hat ein mit vieler Wollust undambirion gemischtes remperament, und hat dichmehr aus Versehen als mit Vorsatz beleidiget,so wird ihm seine (Generosität antreiben, dir vonfreyen Stücken desto mehr H??///«-?/-,» für die ge-schehene Beleidigung zu geben, je grosser deineGedult ist. Oder aber er wird von einem
gar mercklich und empfindlich geregieret, sowird er doch ordentlich dich nicht leichte wiederbeleidigen, wenn ihn gleich deine Gedult nichtantreiben solle, dir SiMsfaLrion zu geben.
92. Ist er iLhrgeiyig, fo wird es ihm entwe-der Wohlgefallen, daß du das angethane Unrechtverdauet, und wird dich künftig als einen Llieri-ten besser in acht nehmen; Oder er wird dich inseinem Hertzen als einen feigen und verzagten Kerlverachlen und zu gut darzu achten, daß er sich wei-ter an dich reiben solte.
9Z. Ist er GelyZeiyl'g, so wird ihn deine Ge,O. dult