Bibliotheken zc. im Alterthume.
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ftospis ein Archiv mit einer Bibliothek von solchen Büchernzu Babylon an, deren man sich zu öffentlichen Vorlesungenbedientes; und kurz zuvor, um 3446, hatte Daniel aufdem Schlosse zu Susa in Pcrsten eine Bibliothek errichtet,die in der Folge berühmt geworden istNach Diodorsoll Ctesias , der Arzt, viele Kenntnisse aus derselben ge-schöpft und mit nach Griechenland gebracht Habens,— Vonden Chinesen, die unter allen Nationen die ältesten Jahr-bücher aufzuweisen haben, und bereits 1084 von dem Anfangunserer Zeitrechnung Bücher von Holztafeln, in welche dieSchriftzüge eingeschnitten waren, abdruckten, ließ es sich schondaraus vermuthen, daß es ihnen nicht an Büchersammlungengefehlt hat. Diese Vermuthung wird dadurch noch mehr be-stätigt, daß der zweite Kaiser der vierte» Dynastie Chi-Hang-Ti 249 vor Christi Geburt eine große Anzahl Bücher, dienicht vom Ackerbau, von der Baukunst und Arzneikunde han-delten, verbrennen ließ, weil die Gelehrten seines Landes seineRegierung mit der der älteren Chinesischen Fürsten verglichen,und ihn dadurch wegen seiner Meinungen verhaßt zn machensuchten
In Griechenland herrschte vor Theseus und demTrojanischen Kriege noch Finsterniß 5). Erst mit H o-mer und Hesiod fing es dort an zu tagen. Der ersteSchriftsteller, der in Prosa schrieb, soll Pherecydes , der Lehrerdes Pythagoras gewesen seyn 6). Bald aber vermehrtensich die gelehrten Arbeiten der Griechen so sehr, daß die grie-chische Sprache mit den in derselben geschriebenen Büchernin alle Welt verbreitet wurde. Als die frühesten Bücher-sammler unter den Griechen werden Polykrates aus Sa-
I) ?o1i liidl, eriticil In I^sra >I. I.
2>) Fabricius a, a> O. lr. Bd. 1752. 14. Hauptst. 171,
Z.) viorl. Sieul. I-ikl. Iiist. I.. II. p. 84-
4) «In Killäe kistoire cke 1» LInnv. I'viu. I. p. z^,
5.) ?iititr<:I» in l'Iirse» p. >.
S.), I?Iin, I. suprii vit, I>. VII. c. 54>
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