Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
130
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130 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.

§. 48.

Endlich verdienen auch noch die im Mittelaltcr bei demSchreiben üblichen Schriftarten bemerkt zn werden, worüberwir ans den von I. G I- Breitkopf hinterlassenen, undvon I. C. F. Roch herausgegebenen Papieren kürzlich nurFolgendes anführen. Die deutsche Schrift begann erst imI3tcn Jahrhundert unter der Regierung Kaiser Friedrichs II. gemein zn werden lind bestand nur aus zwei eigenen Schrift-arten, der Fraktur- und Kanzleischrift, indem dieKanzlcischrift blos eine zum Geschwindschreiben einge-richtete Fraktur ist, iu welcher die Buchstaben mehr gebogenund mit einander verbunden sind. Die Fraktur selbst bildetesich aus der im Uten Jahrhundert entstandenen Mönchs-schrift, Erst am Ende des l5ten Jahrhnnders kam auch beidem Drucke, statt der bisher üblichen geradestehendenSchrift, die Current- odce Cursivschrift iu Gebrauch, welcheder ältere Aldus Mannt ins in Venedig erfand. Imlktcn Jahrhundert aber erhielt die deutsche Schrift ihre vor-züglichste Ausbildung durch Albrecht Dürer , welcher An-fangs nur für die Fraktur, nachher aber auch für die übrigenSchriftarten die gehörige Proportion vcstsetzte, worauf sie dnrchseine Schüler und die Schönschreiber allmählig die jetzige,regelmäßige Gestalt erhielten.

Fünfter Abschnitt.Erfindung v e r sch i e d e n er'K ü n ste, welchedie Erfindung der Buchdruckerkunstvorbereitet.

§ 49.

Eine Kunst, die ihre Erfindung nicht dem blosen Zufalle,sondern dem scharfsinnigen Nachdenken und den vielfältigen,

1.) Brcitkopf, Ursprung der Spielkarte» ?c. S. 24 u. ff.