242 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
Die fünfte Druckerei wurde daselbst im Jahre 1494 vonPeter Friedberg, vermuthlich von Friedberg in der Wct-tcrau, errichtet, aus dessen Offizin von 1494 bis 1498 vier-zehn Druckwerke hervorgingen, worauf nichts weiter von ihmverlautet.
Die sechste im Jahr 4509 in Mainz errichtete Druckereiwar die von Friedrich Heumaun, Haumann oderHewmann aus Nürnberg , der im Jahr 1508 den Kogclhcrrenzu Marienthal die von den Bechtermünzischen Erben entstan-dene neue Guteubcrgischc Druckerei abkaufte, und sie iu Mainz im Hause zum Saulöffel im Kirschgarten ausschlug.
Die siebeute eröffnete 1532 iu Mainz Peter Jordans.In mehreren seiner Druckwerke sind die Titelblätter mit denWappen der Kurfürsten und Domkapitulare umgeben. Manfindet seine Drucke nur bis zum Jahre 1536.
Die ächte Buchdruckern wurde 1539 vor der Stadt Mainz zwischen den Stiftshäuscrn des Viktorstifts uud Weisenau vonFranz Behcm aus Meißen in Böhmen errichtet, welchersich daher Behem, BoheiM, Latiewius nannte. Von 1540bis 1552 gieng eine Menge schöner Werke aus seiner Offizinhervor. In dem Lateinischen steht iu den Endschriften beiseinem Namen: AloK'iintiao »pint vivum Viotorem; uud inden Deutschen: bei Mainz zu St. Victor. Es ist schon wei-ter oben erwähnt worden, daß der Dichter Arnold vonBergel, der Verfasser des Lobgcdichtes auf Gntenbergund seine Erfindung, in Behems Druckerei als Corrector an-gestellt war.
Als im Jahr 1532 Markgraf Albrecht von Bran-denburg sich der Stadt Mainz feindlich näherte, flüchteteBehem mit seiner Druckerei in die Stadt und errichtete dieselbein dem von ihm erkauften Hause zum Maulbäum, welchesvon dieser Zeit an den Namen der Drnckerei erhielt. Im Jahre1554 war seine Offizin wieder in voller Thätigkeit, und umdiese Zeit muß er mit einem anderen Buchdrucker NamensTheobald Spengel in Gesellschaft getreten seyn; dem die