Verbreitung der Buchdruckerkunst :c. 249
Boners Edelstein oder Fabelbuch in deutschen Reimen,und die vier Historien von Joseph, Daniel, Judithund Ester, welche beide Werke mit den nämlichen Typender Bibel gedruckt sind. Die Endschrift des Fabclbuches kantet:„Zu Bambe rg dies Büchlein geendet ist, nach Ge-burt unsers Herrn I e su C h ri st, da man zahlttausend und vierhundert Ja r, und im ein undsechzigsten das ist war. An St. Valentins Tag."In der Schlußschrist der vier Historien heißt es: „D e puch -lein ist sein ende geben, tzu Bambergh in dersel-ben Stat, das albrecht pfister gedrucket hat.Da man zalt Tausent und vierhundert jar, imzwei und sechzigsten das ist war, hat lang nachSa n t w alp u r g e n tag." /
Die Erscheinung dieser Druckerei vor der Epoche von1462 macht es sehr wahrscheinlich, daß Albert Pfister sich inGuteubergs und Fusts Offizin zum Buchdrucker gebildet hat,wie dieß auch nirgends anders hat geschehen können, da ausserdieser noch nirgendwo in der Welt eine Druckerei bestand, undsich bei der durch ihre Trennung am Ende des Jahres 1455augenblicklich entstandenen Geschäftsverwirrung mit einemVorrathe kleiner Missaltypen nach Bambcrg davon machte;oder, daß ihm dieselben von einem anderen Arbeiter dieserOffizin dahin gebracht worden seyen, womit er denn in denJahren 1456 bis 1459 seine lateinische Bibel gedruckt und sieim letzteren Jahre hat erscheinen lassen. Da er der Einzigewar, der von 1462 ausserhalb Mainz druckte, so kann dadurchkeineswegs der Beweis einer früheren Epoche der Auswan-derung der Mainzer Bnchdruckergehülfen begründet werden,durch welche die Kunst nach und nach allgemein bekannt und ver-breitet wurde. Wir wollen ihnen, soviel möglich, allenthalbenfolgen, wohin sie sich von Mainz gewendet haben, und inchronologischer Ordnung die merkwürdigsten Städte und Ortehier anführen, wo sie und ihre Zöglinge im Laufe des15ten Jahrhunderts Buchdruckereien errichteten.