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von Silberproduktion und Verbrauch dieses Metalles abhängig,sondern auch von den intervalutarischen Kursen Englands gegen-über allen den Ländern, welche noch Argvrolepsie haben; darunterbefindet sich bis 1879 allerdings auch Ästerreich, aber dieserStaat ist nur einer von vielen, so daß also der Londoner Silber-preis — wir dürfen nicht sagen: völlig unabhängig, aber wirdürfen sagen: nicht allein abhängig vom englisch -österreichischenintervalutarischen Kurs ist.
Andererseits ist der englisch -österreichische intervalutarischeKurs nicht völlig unabhängig vom Silberhandel zwischen Öster-reich und England , aber dieser Handel spielt doch nur eineuntergeordnete Rolle dabei, und jener Kurs ist also jedenfallsnicht allein abhängig von jenem Silberhandel.
Demnach sind die beiden Erscheinungen, nämlich einerseitsder Londoner Silberpreis, andererseits der englisch -österreichischeintervalutarische Kurs, nicht ohne weiteres auseinander ab-zuleiten, sondern sind in der Hauptsache voneinander unabhängig,trotz mancher untergeordneter Einwirkungen, die zwischen ihnenbestehen. Es ist sehr wichtig, dies festzuhalten, denn daraufberuht die Berechtigung, beide Erscheinungen praktisch so zubetrachten, als seien sie voneinander unabhängig; sie sind esnur in der Hauptsache, dies aber genügt.
Von 1871 an hängt also das Agio — positives wie nega-tives — des Silberguldens in Wien von folgenden metallo-polischen Umständen ab, wobei wir von Transportkosten undGebühren absehen:
1. Was kostet die Unze Standardsilber in London , undzwar ausgedrückt in Pence, das ist in ^24« Pfund Sterling ?Daraus ergibt sich leicht, wieviel Pfund Sterling man für einmetrisches Pfund feinen Silbers dort erhält; in je 45 Silber-gulden ist (abgesehen von der Abnützung) ein metrisches Pfundfeinen Silbers enthalten; der Preis von je 45 Silbergulden,den man in London, ausgedrückt in Pfund Sterling , erzielenkann, ist also leicht zu berechnen.
2. Ob aber dieser Verkauf vorteilhaft ist, hängt dann