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schaftliche Grundsatz: daß Werth nichts anderes ist als angehäufteArbeit, gilt ebenso vom Gesetz der menschlichen Entwickelung. Diemehr oder weniger fruchtbare Ergiebigkeit revolutionärer Unterneh-mungen hängt vor Allem von der inneren Arbeit ab, aus welcher siehervorgingen. Der Glauben, daß man aus den Anstrengungen desNachbars, durch Aneignung von Ideen allein, Gewinn ziehen könne,beruht auf einem tiefen Irrthum. Deutschland aber hat niemalseine eigene Revolution gemacht. Es hat den Ruhm, den Pro-testantismus begründet, die philosophische Freiheit entwickelt zuhaben, aber in Betreff der politischen Befreiung hat es niemalsetwas, weder Ursprüngliches, noch Selbstständiges, noch Dauerndeshervorgebracht. Es kann sich darin weder mit England , noch mitAmerika, Frankreich, der Schweiz, Holland oder Belgien messen. Esist die letztgekommene aller politischen Nationen, und das Jahr 1866brachte ihm zum ersten Male eine große organische Veränderung ohneAnstoß von außen. Zwar ist dieser Anstoß von oben und nicht vonunten aus dem Volke gekommen, aber immerhin kam er wenigstensvon innen. Auf der untersten Stufe des Fortschritts stehen dieVölker, wenn sie nur durch Schläge des Schicksals vorwärts ge-trieben werden. So kam Rußland nach dem Falle von Sebastopolzur Aufhebung der Leibeigenschaft; so hat sich Frankreich nach Leip-zig und Waterloo, so Oesterreich jedesmal nach den Niederlagen von1859 und 1866 der konstitutionellen Regiernngsform erinnert.

Dasselbe galt ehemals von Deutschland . Der feindliche Einbruchunter der ersten Republik hatte es aus dem Schlaf gerüttelt.Bonaparte hatte ihm einen unschätzbaren Dienst erwiesen, indem erseine dreihundert Landesherren wegfegte und nur dreißig bestehen ließ.Seit jener Zeit hatte Deutschland immer nur dann die Kraft zueiniger Auflehnung in sich gefunden, wenn, wie 1830 und 1848, derWiederhall der Pariser Aufstände seine Fürsten in Schrecken setzte.