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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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veruüttftigen Liebe überhaupt. 28z

ftcherung erhalten, und ziemlich vertrau-lich worden.

5«. Zum andern, daß diejenigen Personen,die uns allbereit ihrer Gegen-L.iebe ver^sichert, entweder uns nicht wahrhaftiglieben, oder das VOejen der L.iebe mcheverstehen müssen, wenn sie noch fietS-wahrend von uns die eo«^m</rung dergleichen Sorgsälrigkeit erfordern, undwenn wir solches mcht thun, uns einer Kaltsinnig-?eit beschuldigen, da wir doch an statt dieserschlechten Proben, täglich unsers Liebe durch ErsWeisung vortreflicher Dienste bezeigen.

;i. ES sind aber dieser vortreflicherernTugensden, diem der Liebe auf die sorgfältige Gefällig-keit folgen, zwo. Die eine ist die vertraulicheGutthatigkeit, durch die man einander Wech-ftls-Weise die Liebe, die sich bißhero nur nochgleichsamals eine Hochachtung hatte blicken lassen,viel näher erkennen zu geben, unddie Hertzen im-mer mehr und mehr zu verbinden bemühet ist.Das andere ist die liebreiche Gemeinschaß-altes dessen, was zuvor unser eigen gewesen, wel-che das Kennzeichen ist, daß diese Verbindungnunmehro den höchsten (Zr^cl erhalten, und zu ei-ner wahren Vereinigung worden. Wir wollenvon jeder etwas ausführlicher handeln.

55. Zwar was die GutthätigLeit anbelan-get, so hat von dieser edelsten Tugend, so viel unSwißend ist, ausser dem 5?xxc5. niemand auöführ-

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