590 Das6.H.vonder absonderlichen
aus ni6)ts anders als aus einer vernünftigen Liebeherrühren. Die unvernünftige Liebe wollüsti-ger und ehrgeitziger Leute, gleichwie sie nur eineSchein-Liebe ist, in der man sucht das andereHertze sich unterwürffig zumachen, also sind auchdie darinnen vorkommenden Gutthaten nurSchein-Gutthaten, weil sie allenthalben nach ei»genem Intsrelle schmecken.
6z. Man kan dannenhew die wahre Ä.iebevon der Mschen in keinem Stücke besser alshierinnen unterscheiden. Die Dienste der allge-meinen S.eutseelig?el't, gleichwie sie gar keineabsonderliche Liebe anzeigen, sondern allen Men-schen erwiesen werden sollen, auch in so geringenDingen bestehen, daß man dieselben für keineLiebes, Dienste ausgeben kan; also können sieauch wohl bey der Schet'n-als wahrhaftigenHiebe vorgehen.
64. FastgleicheBewandniß hat es mitdenenDiensten der sorgfältigen Gefälligkeit,weil sie eben so geringe sind als die Dienstleistun-gen der Leutseeligkeit, und nur darinnen von de-mnselben unterschieden sind, daß wir bey der Leut-seeligkeit alle Menschen gleich rrs-Hiren, und durchdieselbe auch uns andern Menschen gleich halten,bey der Gefälligkeit aber, wie erweynet, anderndurch gewisse Merckmahle den Unterscheid, denwir zwischen ihnen und andern machen, zu verste-hen geben, auch zum vftern bey denenselben unsihnen sehr lubmitmen. Solchergestalt aber katt
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