vemünfttgen S.iebe überhaupt. 299
sei), daß auf di^e Wei«e niemand unvermö-gend sey, danckbarzu seyn, abe> daß es ihrervielen fehlen könne gutthätig zu seyn, wennsie wegen Armuth hierzu unvel mögeno siiw. Unddaß dcmnmIm'oArme sich nicht ftbicketen an-dere zu lieben, oder ?vch die GutthätlgKeienicht eben so ein nöthiges Stücke der ru-gendlichen^icbe seyn müsse. Denn es fol-get dieses aus unserer Lchre gantz nicht. Eö tanja wohl einem Menschen an Gelegenheit mangcln,einem andern würcklick Gutes zu thun, als wie esihm an Gelegenheit mangelt, dem andern würckli-che Danckbarkeit zu erweisen. Es kan einer un,vermögend sel?n, die Gutthat, die der andere vonihm begehret, ihm zu erweisen, gleichwie er öftersunvermögend ist, ihm zur Danckbarkeit etwas ge-wisses zu leisten. Aber das gehet nicht cm,daß wirsagen weiten ein einiger Mensche, sonderlich ein tu,gend-licvender Mensche se» unvermögend dem an-dern Gutes zu thun. Die Gutthaten bestehen nichtalleine in Mittheilung des Vermögens, sondern inAbwendung alles menschlichen Thun und Lassenszu des andern Nutzen. Hat nicht ein jeder ein Le-ven,,das er für dem andern aufopffern kau? Undhat nicht ein Weiser- über diß guten Rath denandern aus der keiÄÄlirat heraus zu reisten, undseinenVersiand und Willen auszubessern? Die-se Gutthaten sind viel edler als die Darleihungaller Schatze.81. Siehe auf so leichten und dsch deutlichenT 4 Grün-