Druckschrift 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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zoo D6S6.H. vonder absonderlichen

Gründen bestehet die Lehre von der Gutthätigkeitund Dankbarkeit. In dieses wenige^/>et sich alles das, was Ä^vz so weitlauf-tig und nicht allzuordentiich, auch zumofcern nach 2irt der Gtoicker mehr???/?ttsch als klar und offenbar-handgreiflichin seinen Büchern von denen Gutthatenvorgetragen. So viel ist an einer reckten Be-schreibung eines Dinges, und an guter Ordnunggelegen.

8!.Nun folget die unzertrennliche Gemein-schaft alles Vermögens, ingleichen allesvermmffngen Thun und Ä.assens, als dievöllige Bezeugung, daß nunmehr» die vernünfti-ge Liebe ihre Vollkommenheit erlanget. Wennman sich mit der sorgfältigen Gefälligkeit gleich-sam in den anfersten VorgemacK der vernünfti-gen Liebe, darinnen jederman den Zugang hat, eisue Zeitlang aufgehalten, und hernach vermittelstder Gutthätigkeit in ihr anderes Zimmer, da ihrerwenige nur ihren Zutritt haben, eingegangen, ge-langet man endlich m das allervertrauteste Labi^-nec der Liebe, wenn man durch eine Gutthat undVertrauli'bkeit nach der andern Wechsels <- wei-se die Hertzen so feste und nnauflößlich verknüpfsthat, daß aus zweyen so zu sagen ein Hertz und ei-ne Seele worden ist, Und also muß demnachin diesem (7^/W5, da die wahre Liebe ihrenThron hat, alles Eigenthum aufhören,und alles gemein seyn, weil ein jedwe-des