Druckschrift 
Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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zn- Das 6. H. von der absonderlichen

ist, zu der Vollkommenheit des gemeinen Wesenserfordert, daß alle Dinge in demselben gemein seynsollen; sowohl weil dieser etwas zu weit gehet, unddiese Gemeinschaft auch auf die Gemein-schaft der Vl?eibcr erstrecket, davon wir imietz-tenHmiptstück etwa!? vernehmen wollen'theils weilwir nicht gewohnet sind zu Behauptung unsererLehren uns der auwmäl einiges Menschen Zu be-dienen. Genung ist es, daß wir dieselbe allbereitaus dem Wesen der Liebe selbst klar und deutlichhergeleitet haben..

85. Und ist solchergestalt nichts nnhr übrig,als daß wir etliche wenige Einwürffe, die manaus denen Regeln der aligemeinen menschlichenVernunft hicrwieder anführen konte, abhelffen.Insgemein halt man dafür, daß die Gemein?schafc aller Güter den Unterscheid derStände in gemeinen Leben und der bür-gerlichen Gesellschaft ganylich aufhe-ben, und durchgehends einen schandli-chen Müfftggang, oder doch zum wenigstendiese Ungerechtigkeit einführen würde, daß diefaulen Leute, die nicht arbeiten wollen, besser dranseyn würden als die arbeitsamen, indem sie derFrucht der andern ihrer Arbeit reichlich mit ge-messen, die Arbeitsamen aber von ihnen nicht dasgeringste wiederum zugemessen haben würden,wodurch denn eine grosse Ungleichheit unterdenen Menschen würde eingeführet, und also wider

die

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