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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Z04 Das6.H. von der absonderlichen

einführet, a>? daß ein jedweder genunq hat, so hastdu wahrhaftig nichts wider dieselbige zu sagen,weil derjenige atlbereit das grvste Theil von derGemütho-Ruhe hat, der sich begnügen last.

88. Und ob schon von dem Unterscheid der Rei-chen und Armen, oder von dem unter dem Men-schen eingefi'ih! ten Eigenthum sehr viel andereStände ^e/?e?-^>en, indem ein jedweder dadurchangetrieben wird, etwas in dem gemeinen Wesenzu ersinnen, damit er Geld verdiene, so sind esdoch insgemein solche Stande, dadurch dieThorheit und iLicelkeit der Menschen im-»nermehr und mehr gesiärcket wird, indemein jedweder sich bemühet, durch seine Erfindunggen, immer was neues aus die Bahn zu bringen,dadurch die ans eine ettele curiolirat zielendeGemüther der Menschen an sich zu locken, oder ih«nen dadurch Gelegenheit zu geben, sich von an-dern Menschen, als wenn sie vortreflicher waren,desto mehr abzusondern, oder unter dem Scheindem menschlichen Geschlecht zu nützen, demsel-ben vielmehr auf tausenderlei) Weise zu schaden.Wer wolte aber sagen, daß dadurch dem gemei,ven Wesen ein Abbruch geschahe, wenn durcl) dieGemeinschafft aller Güter diese Stande aufge,hoben und geändert würden, da sie doch vielmehrdas gemeineWesen so sehr hindern, daß, wie dietagliche Erfahrung weiset, die so vielfaltig wieder-hohlctcn Police», Ordnungen nicht vermögend