Arten der abfonderlichen Ä.iebe. zi?
het sich der vortreflichere stetswahrend dieseSchwachheiten seines Tugend-Schülers auszu-bessern , und der Tugend - Schüler befleißigetsich auch selbsi,dieselben durch Betrachtung des gu-ten Exempels seines Lehrmeisters vom Halse lvß zuwerden. Jedoch isidiegieicheLiebezweyervor-treflicher Leute die «Uervortreflichsie, weilsie dergleichen Schwachheiten auf beyden TtMkmehr entübriget ist.
5. Aber vielleicht finden wir auch einen Unter-scheid unter diesen unterschiedenen Arten der Lie-be, in Betrachtung der dreyen Tugenden, da-son wir im vorigen Capitel gehandelt, nehmlichder sorgfaltigen Gefälligkeit, vertraulichenGutthätigLeit, und völligen GemeinMafcsller Dinge..
6. Zwar was die Hochachtung betrift, dievor der Gefälligkeit vorhergehen soll , sthiene eswohl, als ob dieselbe nur bey ungleicher Liebehöherer, nicht aber geringerer Personen, auchnicht bey der gleichen Liebe vori>ergehen müsse; al-lein die Beschreibung der Hochachtung im vo-rigen Capitel weiset schon, wie auf diesen Ein-wurf zu antworten sey. Jedoch ist dieses nicht zuleugnen, daß in der ungleichen Liebe höherer Per-sonen eine absonderliche Hochachtung anzu-treffen sey, wie man in dergleichen Liebe wegenallzugrosser Gleichheit,vielweniger aber in unglei-ch er Liebe geringerer Personen, wegen allzugros-ser Niedrigkeit nicht suchen darf»
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