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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Arten der abfonderlichen Ä.iebe. zi?

het sich der vortreflichere stetswahrend dieseSchwachheiten seines Tugend-Schülers auszu-bessern , und der Tugend - Schüler befleißigetsich auch selbsi,dieselben durch Betrachtung des gu-ten Exempels seines Lehrmeisters vom Halse lvß zuwerden. Jedoch isidiegieicheLiebezweyervor-treflicher Leute die «Uervortreflichsie, weilsie dergleichen Schwachheiten auf beyden TtMkmehr entübriget ist.

5. Aber vielleicht finden wir auch einen Unter-scheid unter diesen unterschiedenen Arten der Lie-be, in Betrachtung der dreyen Tugenden, da-son wir im vorigen Capitel gehandelt, nehmlichder sorgfaltigen Gefälligkeit, vertraulichenGutthätigLeit, und völligen GemeinMafcsller Dinge..

6. Zwar was die Hochachtung betrift, dievor der Gefälligkeit vorhergehen soll , sthiene eswohl, als ob dieselbe nur bey ungleicher Liebehöherer, nicht aber geringerer Personen, auchnicht bey der gleichen Liebe vori>ergehen müsse; al-lein die Beschreibung der Hochachtung im vo-rigen Capitel weiset schon, wie auf diesen Ein-wurf zu antworten sey. Jedoch ist dieses nicht zuleugnen, daß in der ungleichen Liebe höherer Per-sonen eine absonderliche Hochachtung anzu-treffen sey, wie man in dergleichen Liebe wegenallzugrosser Gleichheit,vielweniger aber in unglei-ch er Liebe geringerer Personen, wegen allzugros-ser Niedrigkeit nicht suchen darf»

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