Arten der absonderlichen Liebe, z:?
freuet, daß die vortrcflichere ihr zu Liebe sich er-niedriget, gleichsam zurücke gehet, und sich ihrgleich machet, eigentlich zu reden, weder ein grös-seres noch kleineres Vergnügen empfinde, als dievorlrefiichere, wenn sie siehet, daß die geringereim aufrichtigen Vertrauen bemühet lebet, täg-lich in der Tugend mehr und mehr zuzunehmen,und sich ihr gleich zu machen. Gleichwohl aber,wenn wir dasjenige, was wir von dem Unter»scheid des Zustandes dieser beyden liebenden Per-sonen erwehnet haben, Hieher Zxpliciren wollen,so können wir Zar füglich mit zweyen Wortenden Ausschlag geben, daß das Vergnügen, daswir haben, von andern inronniret zu werden,theils wegen unserer Schwachheiten, theils weilwir taglich neue und uns zuvor unbekante Dingelernen, viel empfindlicher,das andere Vergnü-gen aber, andere in der Liebe anzuweisen, viel rein-licher und ruhiger sey.
24. Die Erörterung der vorigen Frage bahnetuns den Weg, die (III) desto geschwinder zu be-antworten: Ob diejenige A.iebe srarcker sey,wenn man geschwinde und durch eine«?heimlichen Zug getrieben zu lieben ansän-get, dergestalt, daß unser Herye gleichsamin einem Augenblick von der L.iebe entzün-det wird; oder wenn man eine Person, mitder man eine Zeit lang inäiKerent umgan-gen , hernach aber dieselbe gleichsam zurDanckbarteit, weil sie uns viel Proben ih-X; 'rer