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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Arte» der absonderlichen Liebe, zzl

aber auch, wenn man sie ein wenig genau bekrach-tet) annoch mit vieler, Eitelkeit umgeben sind , dahingegen, wenn in der l^iebe p^r-reconnoiMn-ce die vortreflichere Person ihr Leben für die anderezu lassen bereit ist) diese BereitwilligkeitvielVer-nünfciger und viel liebreicher ich als in der Liebevon der ersten Art.

27. Eben diese Vewandniß hat es bey der (IV)Frage: MelcheK.iebe länger dauret? Dennwenn du durch das längere Daurenverstehest>welche Liebe am spätesten ihren Endzweck-md den höchsten Graderreiche; so wird diedas, was wir kuitz zuwr erwehnet, bald zeigen,daß die gleiche Liebe zweyer vollkommenen Gemü-ther am ersten und geschwindesten , die ungleicheLiebe wegen des Mißtrauens und der Schwach-heiten des geringern Theils, schon etwas län»gcr, und endlich die gleiche Liebe zweyer unvollkom-mener Hechen wegen des Wechsel-Mißtrauens-und des allzuveranderlichen Vergnügens, amspä^testen hierzu gelangen.

28. Fragest du aber, welche Liebe imme«mchr und mehr KM oder dHcdui^t abneh-met So behalt allhie-r die Liebe zrvHer voU--kommenen Personen die Oberhand, weil die-se allezeit wachsen kan. Die ungleiche L.iebehat eben diesen Vortheil, wenn der geringere nuebeständig den vortreflicheren gleich zn werdentra6)tet; Denn es wird so dann diese in die Liebe»MM gleich vollkommenen Leute verwandelte

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