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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Liebe gegen uns selbst. 54 ;

Erhaltung unserer Gemüths «Ruhe genung seynkan, daß wir unstreitig bey uns befinden, daß sichder Mensch sein Leben verknrtzen könne.

11. Laß uns vielmehr dieses etwas genauererwegen, warum wir in Beschreibung der ver-nünftigen Liebe gegen sich selbst, gedacht, daßdie Erhaltung des Lebens denen Menschen, diewir vernünftig lieben, zu gut geschehenmüsse. Denn fliestet nicht alleine,wie gedacht,die Liebe gegen uns selbst aus verhiebe an-derer N?en sehen her; sondern die Liede andererMenschen ist auch eine Richtschnur der Liebegegen uns selbst. ,

i2 Was das erste betrift, so erfordert sowohl die allgemeine als fürnemlich die abson-derliche Liede, daß wir unser Leben zu erhallenuns angelegen seyn lassen. Jene zwar, weil wir.ohne Unterscheid anderer Menschen Hülffe, unvderer ihres Lebens benülhiget sind; Diese aber,weil die Liebe erfordert, daß wir der geliebtenPerson ihr Vergnügen mehr als dasunserige su-chen sollen; und weil wir dann wissen, daß der-selbe mehr in uns als in sich selbst lebet; alswür,den wir die Liebe höchlich beleidigen, wenn wirinErhaltung unseres Lebens uns nachlaßig bezeigensollen.

iz. So ist auch hiernachst die Liebe andererMenschen eine Richtschnur der Ä.iebe ge-gen uns selbst, theils in Betrachtung, rviedte-selbe einzurichten sey, theils in Ansehen, wie

die