546 Das 8. H. von derverttöttftlgm
heit wohl von anderen Menschen empfunden wer,den kan, daß es der Vernunft nicht zu wider sey,lind von dem man doch in der Vernunft keinedeutliche Ursache findet, dasselbe zu äemonttri.ren.
19. Wir haben aber gesagt, daß dieabsonder,licbe Liebe uns verbinde, unser Leben aus Liebezu unserm Freund zu lassen. Denn was die all-gemeine betrift, haben wir schon oben, als wirvon derselben gebandelt, genugsam gewiesen, daßweder die Tugend derLeutseeligkeit, noch eine an-dere zur allgemeinen Liebe gehörige Tugend sichbiß dahin erstrecke, für alie Menschen das Lebenzu lassen. Ja wir haben daselbst, als wir vonderGedult gehandelt, gesagt, daß wir nur vonder Gedult, die man gegen die empfangenen Be-Zeydigungen ausüben müsse, redeten, und zu fei,nerAeit von derGedult gegen die instehenden undkünftigen Beleyoigtmgcn schon unsere Meinungentdecken wotten. De rowegen fraget es sich nun-mehr» nicht unbillig: Ob denn die vernünf-tige Äuebe uns nicht auch verbinde, dievon unjcrnFeinden uns zu besorgende ge»rvaltfäme Gefahr und Gcdmacd mit Ge,dulc zu erwarten und auch für dieselben unsser L.eben zu lassen, oder ob wir nicht vielmehrdieselbe mit Meger.-Gewalt und auch wohl mitEr-wdtung unsers Gcgeners, der Liebe unbeschadet,abtreiben können?
To. Die