5Uebe gegen uns selbst. ?47
20. Diese von vielen weitlauftig mich ziemlichuneinig und confus beantwortete Frage kürtzlichund gegründet zu beantworten, wollen wir nueüU?i dem, was' wir bißhero ckemonstriret, etlicheGaize und Gründe Hieher wiederhohlen, (i)Daß ein jedweder einen jedweden Menschenzwar nicht absonderlich lieben könne, aber dochauch nicht hasten solle. c» Daß derjenige, souns Feindschaft erweiset, nicht pnerenäirenkönne, daß wir ihm mit absonderlicher «.iebezugethan seyn müßen, weil er durch seine Beleydi-gungen gnugsam darthut, daß er nicht tugendhaftsey. (z) Daß wir einen solchen MenftheN-doch nicht hasten dürffen, sondern ihm dieallgemeine Liebe erweisen müsien. (4) Daß hast»sen nichts anders sey, als darnach trachten, wieman einen andern Menschen für das uns erwie-sene eingebildete Böse Leydes zufügen möge. (5)Daß die Vertheidigung seines Gebens undfeiner andern Güter nicht unter den Haß gerech-net werden könne, weil dieselbe nur dahin trachtet,den andern abzuhalten, daß er uns nichts zu levdethue. (6) Daß wir diese Vertheydigu ng derabsonderlichen und allgemeinen Liebe schuldigseyn. (7) Daß wir zwar wegen begangenerBoßheit oder Versehen uns nicht rächen sol-len, weil wir dergleichen Gedult täglich vonandern Menschen insgemein benöthiget sind, aberwegen offenbahrer gegenwärtiger Ge,walt, wenn wir nur ein wenig vernünftig seyn,
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