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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
Entstehung
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;62 Das 9. H. von der vernünftigen s.,'ebe

1;. Nachdem wir also von der Nothwendig-keit der vernünftigen Liebe in denen vier allge-meinen menschlichen Gesellschaften überhauptgeredet, wollen wir auch nur noch mit wenigenjede Gesellschaft beschauen, so ferne dieLiebe darmit zu thun hat. Die iLhcliche istdeßhalben die atternatürlichste, weil sie da,hin trachtet, dem natürlichen Trieb und Nei-gung , den GOtt beyderley Geschlecht insHertze gegeben. gcnung zu thun. Ich versiehenicht die geile Neigung zur Leibes-Vermischung,sondern die menschliche vernünftige Neigung,zwey Hertzen auf das festeste und stetswahrendmit emanver zu verknüpffen, und durch einekeusche Vereinigung Kinder mit einander zuerzeugen, und gleichsam in selbigen die Wech-sel-Liebe zu concemriren, oder vielmehr aus-zubreiten.

14. Also soll demnach in dem Ehestandsnichts anders als eine absonderliche ver-nünftige und gleiche L.iebe herrschen, die

nicht aufhören soll noch^darf, wenn die gemeinenGes-Ke oie Ehe-Scheidung verbiethen, weswegendie Regeln gesunder Vernunft erfordern, daß diePersonen, so sich hinein begeben wollen , am al-ler behutsamsten in der VOahl umgehenmüssen, weil idnstcn be!> andern Freundftt'aftcnund Lieben, wenn man sich in seiner Wahl bctro,gen hat, man allzeit oder doch mchrenlheils denFehler corriZiren kan, daß man sich wieder von